Anneliese und Josef Nickelsbacher haben kürzlich ihre Eiserne Hochzeit gefeiert, ein bedeutendes Jubiläum, das ihren 65-jährigen gemeinsamen Lebensweg markiert. Zu dieser besonderen Feier gratulierten ihnen der Oberbürgermeister von Dachau, Florian Hartmann, und die stellvertretende Landrätin Martina Purkhardt. Ein Ereignis voller Erinnerungen und Emotionen, das die Verbindung dieser beiden Menschen würdigt.
Die Wurzeln ihrer Beziehung reichen bis ins Jahr 1957 zurück, als sich die beiden beim ASV Dachau kennenlernten. Anneliese war damals als Kunstradfahrerin aktiv, während Josef ein Freund eines anderen Kunstradfahrers war. Josef erinnert sich humorvoll an diese Zeit: „Anneliese war Ballkönigin und recht begehrt bei den anderen Burschen.“ Nach zwei Jahren Beziehung kam es schließlich 1959 zur Hochzeit, lediglich zwei Tage nachdem Josef 18 Jahre alt wurde. Anneliese, jedoch zwei Jahre älter, zeigte sich von dieser Tatsache unbeeindruckt.
Ein außergewöhnlicher Lebensweg
Josef Nickelsbacher, der in Tschurog in Jugoslawien geboren wurde, musste 1944 mit seiner Familie über Budapest nach Deutschland fliehen. Nach ihrer Ankunft in Dachau fand die Familie schließlich Arbeit und eine Wohnung, was ihnen ein neues Leben ermöglichte. Anneliese hingegen kam mit ihrer Pflegemutter nach Dachau, wo ihre eigene Lebensgeschichte begann.
Die berufliche Laufbahn von Josef begann als technischer Zeichner, doch nach der Bundeswehr wechselte er zu einem Beruf als Werkzeugmacher. Sein restliches Berufsleben verbrachte er mit nur einer kurzen Unterbrechung bei der Maschinen-Turbinen-Union in Dachau, wo er schließlich als Vorarbeiter in der Planung tätig war. Anneliese hingegen hatte sich als Schneiderin ausgebildet, fand jedoch ihre Erfüllung als Sekretärin bei Grundig und der Bereitschaftspolizei in Dachau.
Gemeinsam bekam das Ehepaar Tochter Petra, die später Werner heiratete, den Sohn von Josefs Freund Max Binsmaier. Aus dieser Ehe gingen drei Enkel hervor: Alexander, Florian und der sportliche 2,06-Meter große Daniel. Letzterer hat selbst Kinder, wodurch Anneliese und Josef bereits Urenkel namens Chiara und Lukas begrüßen durften.
Ein einschneidendes Erlebnis für die Familie war der Schlaganfall von Josef im Jahr 2019, der dazu führte, dass er in ein Pflegeheim musste. Doch dank der unermüdlichen Unterstützung seines Enkels Florian, der Physiotherapeut ist, konnte Josef zwei Jahre später in sein eigenes Zuhause zurückkehren. Die familiäre Unterstützung bleibt auch heute ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens, denn Enkel Daniel bringt seine Großeltern oft zum Einkaufen.
Anneliese und Josef haben sich auch in der Gemeinschaft engagiert. Die Liebe zur Natur brachte sie dazu, sich intensiv mit dem Gärtnern zu beschäftigen. Schließlich entschloss sich Anneliese, Josef zu motivieren, Mitglied bei den Ampertalern, einem Trachtenverein, zu werden, was Josef positiv annahm und ihn viele Jahre lang als Jugendleiter und Vorsitzender aktiv bleiben ließ. Ein Highlight war die Teilnahme an der Steubenparade in New York im Jahr 2007.