In einem historischen Kompromiss nach über 70 Stunden Verhandlungen haben Volkswagen und die IG Metall beschlossen, bis 2030 mehr als 35.000 Jobs abzubauen. In diesem harten Tarifkonflikt einigten sich die Parteien darauf, die Produktionskapazität um etwa 734.000 Fahrzeuge jährlich zu reduzieren, ohne jedoch Werksschließungen oder betriebsbedingte Kündigungen vorzunehmen. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete das Ergebnis als "gute, sozial verträgliche Lösung", obwohl die Realität für viele Beschäftigte eine andere ist, wie np-coburg.de berichtete.
Dramatische Veränderungen bei Volkswagen
Ein zentraler Punkt der Einigung ist die Reduzierung der Ausbildungsplätze, die ab 2026 von 1.400 auf 600 gesenkt werden. Die IG Metall wird jedoch die Arbeitswoche für viele Beschäftigte flexibel gestalten, um Löhne einzufrieren, die durch den Kompromiss nicht nur in Mitleidenschaft gezogen, sondern auf Jahre hinaus verringert werden. Wagenkäufer können sich auf weniger zu produzierende Golf-Modelle einstellen, da die Fertigung des Verbrenner-Golfs nach Mexiko verlagert wird. Die schmerzhafte Realität ist auch, dass viele Mitarbeiter in Lieferbetrieben ebenfalls von dieser Entwicklung betroffen sein werden, wie wsws.org anmerkt.
Die IG Metall, mit ihrem Verhandlungsführer Thorsten Gröger an der Spitze, bescherte den VW-Beschäftigten eine Nullrunde bei den Löhnen, während Boni und Urlaubsvergütung bis 2026 und 2027 ausgesetzt werden. Trotz dieser harten Einschnitte beschreibt Daniela Cavallo, die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von VW, das Abkommen als "rock-solid solution", wobei der Fokus offenbar eher auf der Sicherung der Shareholder-Interessen als auf den sozialen Belangen der Arbeiterschaft liegt. Eine grundlegende Analyse der Beschäftigungssituation soll erst 2027 beginnen, was die Unsicherheit für die Mitarbeiter noch verstärkt.
Insgesamt ist der Ausgang dieser Verhandlungen ein klares Indiz für die Herausforderungen, die die Automobilbranche in der aktuellen Wirtschaftslage bewältigen muss. Die Auswirkungen auf die Arbeitsmoral und die gesellschaftliche Stabilität könnten über die Werkstore hinaus spürbar sein. Die Gewerkschaft muss sich nun der wachsenden Unzufriedenheit innerhalb der Belegschaft stellen und gegenüber der Unternehmensführung aktiv werden, um die sozialen Interessen der Arbeiterschaft zu vertreten.
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