In Coburg wird ein bewegendes Gedenken an die Pogromnacht von 1938 abgehalten! Die Stelen, die vor zwei Jahren nur auf dem Ilse-Kohn-Platz standen, werden 2024 auch auf dem Marktplatz zu sehen sein. Diese eindrucksvolle Aktion mit dem Titel „Coburgs dunkelste Stunden“ erinnert nicht nur an die dunkle Geschichte des Judenhasses in der Stadt, sondern regt auch zur Reflexion über die Gegenwart an.
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig nutzte die Gelegenheit am Samstag, um alarmierende Parallelen zur Zeit vor der Nazi-Diktatur zu ziehen. Er sprach von den „20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts“, die von einer scheinbaren Ausgelassenheit geprägt waren, gefolgt von einer Zeit der Krise und Unzufriedenheit. Sauerteig stellte eindringlich die Frage, wie sich solche gesellschaftlichen Stimmungen heute wieder zeigen könnten und welche Lehren wir daraus ziehen müssen.
Ein Aufruf zur Wachsamkeit
Die Gedenkveranstaltung ist nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein eindringlicher Aufruf zur Wachsamkeit in der heutigen Zeit. Die Erinnerung an die Pogrome soll die Menschen sensibilisieren und dazu anregen, gegen jede Form von Antisemitismus und Diskriminierung einzutreten. In einer Zeit, in der Hass und Vorurteile wieder auf dem Vormarsch sind, ist es wichtiger denn je, sich für eine tolerante und respektvolle Gesellschaft einzusetzen.