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Bürgersolaranlage in Bad Kötzting: Zukunft ungewiss nach Vergütungsreform!

Die Bürgersolaranlage auf dem Dach der Realschule in Bad Kötzting steht vor einem dramatischen Wandel! Ab dem 1. Januar 2025 wird die Einspeisevergütung für den dort erzeugten Strom von 55 auf nur noch sieben Cent pro Kilowattstunde sinken. Dies bedeutet das Ende der wirtschaftlichen Rentabilität für die Mitglieder der Solargenossenschaft, wie Geschäftsführer Christian Zeitzler bei der Gesellschafterversammlung im Hotel „zur Post“ warnte. „Die rosigen Zeiten nähern sich dem Ende“, erklärte Zeitzler und betonte, dass die Erträge der 72 kW/p-Anlage nur noch ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken.

Die finanziellen Aussichten sind düster: Der Jahresumsatz wird voraussichtlich von 40.000 Euro auf mickrige 4.900 Euro fallen! Reparaturen oder neue Wechselrichter können aus diesen Einnahmen nicht mehr finanziert werden. Zudem steht eine kostspielige Dachsanierung der Realschule im Jahr 2026 an, die die Solargenossenschaft zusätzlich belasten wird. Allein die Demontage der Solarmodule könnte etwa 12.000 Euro kosten. Doch es gibt einen Lichtblick: Die Übertragung der Solaranlage an den Landkreis Cham könnte die Lösung sein!

Landkreis übernimmt Verantwortung

In einem cleveren Schachzug wurde beschlossen, die Bürgersolaranlage für einen symbolischen Euro an den Landkreis Cham zu übergeben. Christian Zeitzler wurde beauftragt, die Verhandlungen zu führen, und Kreisrat Wolfgang Kerscher stellte den Kontakt zum Landkreis her. Der Landkreis, als Träger der Realschule, wird die Sanierung organisieren und gleichzeitig von der Stromerzeugung profitieren. „Das ist eine Win-Win-Situation“, so Zeitzler. Der Landkreis kann den erzeugten Strom nutzen und nicht benötigte Energie ins E.ON-Netz einspeisen.

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Richard Schwarzfischer vom Landratsamt stellte das neue Betriebsmodell vor: Die Solaranlage wird umgebaut, um den Großteil des Energiebedarfs der Realschule zu decken. Bis zur Sanierung der Schule im Jahr 2026 soll sich die Investition amortisieren. Zeitzler blickte stolz auf die vergangenen 20 Jahre zurück, in denen die Anlage über 1,4 Millionen Kilowattstunden Strom produziert hat und dabei einen Gewinn von über 700.000 Euro erwirtschaftete. Doch nun neigt sich die Ära der Bürgersolaranlage dem Ende zu, und die Genossenschaft „Bürgerenergie Bayerwald“ plant bereits neue Projekte im Bereich erneuerbare Energien.

Quelle/Referenz
mittelbayerische.de

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