In Bad Reichenhall hat ein erneuter Einbruch im Landratsamt für Schlagzeilen gesorgt. Unbekannte Täter drangen zwischen dem 4. und 7. Oktober in die Kfz-Zulassungsstelle ein und hatten es auf Blanko-Dokumente abgesehen. Bei diesem Vorfall konnten die Diebe jedoch nicht die erhoffte Beute machen, da der Tresor, in dem die wertvollen Zulassungspapiere gelagert waren, standhielt.
Jetzt kommt ans Licht, dass dies bereits der zweite Einbruch innerhalb von zwei Jahren ist. Im November 2022 hatten Einbrecher 6000 Blanko-Fahrzeugscheine und 1750 Siegelplaketten erbeutet. Der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag, äußerte sich dazu und stellte einen möglichen Zusammenhang zwischen den Vorfällen in den Raum.
Unzureichende Ermittlungsansätze
Die Ermittler sind jedoch noch weit davon entfernt, konkrete Schlussfolgerungen zu ziehen. „Es könnte mehrere Täter geben oder einen einzelnen, der überregional agiert“, erklärte Sonntag. Die Polizei hat wenig Anhaltspunkte, da es an Zeugen mangelt und auch die Spurensicherung bislang keine entscheidenden Hinweise liefern konnte.
Bei diesem Einbruch scheint die Beute eher enttäuschend gewesen zu sein. Während die Täter bei vorherigen Einbrüchen vielversprechende Dokumente im Visier hatten, nahmen sie diesmal nur einen kleinen Tresor mit, der nur einige hundert Euro enthielt. Dies könnte die Täter frustriert haben, da die wertvollen Blanko-Dokumente für verschiedene Betrugsdelikte genutzt werden könnten.
Täuschungsmanöver mit Fahrzeugpapieren
Die illegalen Blanko-Dokumente bieten zahlreiche Möglichkeiten für kriminelle Aktivitäten, von der Manipulation von Fahrzeughistorien bis hin zur widerrechtlichen Zulassung gestohlener Fahrzeuge. Stefan Sonntag erklärte, dass echte Dokumente häufig bei Verkehrskontrollen nicht als verdächtig identifiziert werden. Wenn die Polizei nicht über konkreten verdacht verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit, die Täter zu ertappen, äußerst gering.
Die Landratsamt-Verwaltung hat angekündigt, in Zusammenarbeit mit der Polizei die Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen, um zukünftige Einbrüche zu verhindern. Alexandra Rothenbuchner, Pressesprecherin des Landratsamtes, erklärte, dass man die Zugangswege der Einbrecher analysieren wolle. Der Tresor war bisher „genügend verankert“ und hatte den Versuch der Täter abgewehrt, was die Behörde als Erfolg wertet.
In der Zwischenzeit ruft die Polizei die Öffentlichkeit zur Mithilfe auf: Wer im relevanten Zeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Landratsamtes bemerkt hat, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Traunstein zu melden. Zeugen sind entscheidend, um das Rätsel um die wiederholten Einbrüche zu lösen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Für weitere Informationen zu den Ermittlungen und möglichem Hinweisverlauf kann man hier nachlesen.