Die Herausforderung, die der RSV Bayreuth im Rollstuhlbasketball in der ersten Liga annehmen muss, ist enorm. Trainer Andre Hopp weiß um die Schwierigkeiten, die der Aufstieg mit sich bringt und erläutert: „Der Schritt von der zweiten in die erste Liga ist vom Niveau her riesig.“ In seinen Augen ist die Vorbereitung auf diese neue Herausforderung von zentraler Bedeutung für das Team.
Das erste Spiel in der neuen Liga fand am 5. Oktober gegen die „Thuringia Bulls“ in Elxleben statt. Mit einem klaren Ergebnis von 31:109 Punkten mussten sich die Bayreuther geschlagen geben. Hopp betont jedoch, dass die Niederlage keine Überraschung war, sondern sie als wertvollen Lernprozess gesehen werden sollte. „Wir haben gegen diesen starken Gegner gemerkt, wo wir stehen“, erklärt er, was dem Team eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ermöglicht.
Teamgeist und persönliche Entwicklung
Einer der Spieler, Dominik Langer, der seit kurzem Teil des Teams ist, legt ebenfalls Wert auf Teamgefühl und persönliche Verbesserung. „Das Teamgefühl ist mit das wichtigste“, betont er. Langer ist in Bayreuth neu und hat sich bereits gut eingelebt. „Ich will bei jedem Spiel besser werden“, fügt er hinzu und hebt hervor, wie wichtig Unterstützung aus dem Umfeld ist. „Ich bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mich unterstützt, und jetzt habe ich auch im Team Ansprechpartner, die für mich da sind.“
In den ersten Wochen der Saison liegt der Fokus auf dem gemeinsamen Kennenlernen und dem Testen verschiedener Spielerpositionen, um die Stärken jedes Einzelnen herauszufinden. „Jeder von uns hat Punkte, je nachdem wie rumpfstabilisiert wir sind“, erläutert Langer, wobei er darauf hinweist, dass nicht alle Teammitglieder im Alltag einen Rollstuhl nutzen. Die Punkteverteilung ist essenziell, da das Team insgesamt nicht mehr als 14,5 Punkte haben darf.
Die Vorbereitungen für die kommenden Spiele laufen auf Hochtouren. Am 12. Oktober tritt der RSV Bayreuth in der Oberfrankenhalle gegen den BBC Münsterland an. Hopp bleibt optimistisch und ist überzeugt, dass sie aus ihren Fehlern lernen werden. „Wir haben vor dem Spiel nochmal an unserer Defensive gefeilt und wollen mehr Rollstuhlkontakt suchen“, sagt er. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Verbesserung des Umschaltspiels.
Ein weiteres Teammitglied, Svenja Mayer, bringt eine zusätzliche Perspektive ein. Sie spielt seit 2016 Rollstuhlbasketball und ist seit 2018 im Nationalteam. Vor jedem Spiel hat sie ein ganz persönliches Ritual, das ihr hilft, fokussiert zu bleiben. „Ich mache immer ein paar Minuten Sudoku“, erklärt sie. Meyer beschreibt, was einen Sportrollstuhl von einem Alltagsrollstuhl unterscheidet und hebt die besondere Anpassung hervor, die für die Leistung entscheidend ist. „Der Sportrollstuhl hat einen Rammbügel und schräge Räder, die mir mehr Stabilität geben“, erläutert sie. Für sie sind die korrekte Passform und die Reaktion des Rollstuhls auf Körperbewegungen von zentraler Bedeutung.
Abschließend ist der Heimspieltermin in der Oberfrankenhalle für den 12. Oktober geplant, und die Spieler des RSV Bayreuth sind bereit, sich dieser spannenden neuen Herausforderung zu stellen. Der Druck ist hoch, doch die Motivation, sich weiterzuentwickeln und zu lernen, bleibt ungebrochen. Hopp sieht bereits die nächste Aufgabe am 19. Oktober in München, wo sie gegen die „RBB München Iguanas“ antreten werden, die seiner Meinung nach ein schlagbarer Gegner sind. „Wir lernen aus unseren Fehlern und machen unsere Hausaufgaben“, lautet sein Erfolgsmotto, zur großen Erleichterung der Fans und Unterstützer des RSV Bayreuth.
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