In Aschaffenburg wurde ein eindrucksvolles Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt! Bei den Gedenkveranstaltungen zur Kristallnacht versammelten sich zahlreiche Teilnehmer, um an die dunkle Geschichte zu erinnern und die aktuelle Bedrohung jüdischer Mitbürger zu thematisieren. Josef Pechtl, Vorsitzender des Förderkreises, betonte die Verantwortung der Gesellschaft, damit sich Juden in Deutschland nicht wie 1938 bedroht fühlen müssen. „Es ist eine Schande, dass jüdische Mitbürger, die gerade mal 0,15 Prozent der Bevölkerung ausmachten, heute wieder Angst haben müssen“, erklärte er eindringlich.
Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) schloss sich dieser Botschaft an und forderte, die zunehmenden Bedrohungen, insbesondere seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, nicht länger zu ignorieren. Er erinnerte an die jüdischen Jugendlichen aus der Ukraine, die vor zwei Jahren nach Deutschland geflüchtet waren, und forderte, alles zu tun, damit sie sich nicht erneut fürchten müssen. „Die Erinnerung an die damaligen Vorgänge müssen wir wachhalten“, so Herzing, der auch eine Prüfung des Parkverbots am Wolfsthalplatz in Aussicht stellte, um die Würde des Ortes zu wahren.
Wachsamkeit gegen Antisemitismus
Die Veranstaltung wurde musikalisch von Altsaxofonist Ruben Stripp umrahmt, der Werke von Telemann und Piazolla präsentierte. Historiker Peter Körner erinnerte an die Geschichte des Jüdischen Museums und rief zur Wachsamkeit gegen den wachsenden Antisemitismus auf. Zuvor hatte eine Mahnwache an der Gedenktafel der Sandkirche stattgefunden, organisiert von „Aschaffenburg ist bunt“ und anderen Initiativen. Marion Schädlich und Frank Sommer warnten eindringlich vor Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit und betonten, dass das Grundgesetz ein schrankenloses Asylrecht gewähre, das nicht angetastet werden dürfe.
Der Schweigemarsch führte die Teilnehmer schließlich zum Wolfsthalplatz, wo sie inne hielten, um an den Widerstandskämpfer Peter Gingold zu erinnern. Die Gedenkveranstaltungen wurden von einem Aufruf zur Teilnahme an einer Demonstration gegen eine AfD-Veranstaltung begleitet, die am Montagabend im Aschaffenburger Schloss stattfinden soll. Die Vermietung des Ridingersaals an die AfD wurde von vielen Kritikern scharf verurteilt, während Oberbürgermeister Herzing erklärte, dass die Stadt rechtlich keine Möglichkeit habe, dies zu verhindern.