Nach über 125 Jahren endet die Geschichte der Papierfabrik in Stockstadt. Die Sappi GmbH hat bekannt gegeben, dass die Produktion eingestellt wird, und die Schließung des Werks steht nun kurz bevor. Betroffen sind rund 550 Arbeitsplätze, was die Belegschaft und die Region stark trifft. Der Gemeinderat wird sich heute Abend mit den Abrissplänen des alten Fabrikgebäudes befassen. Laut Primavera24 scheinen die Abrissarbeiten nur der erste Schritt zu sein, bevor der neue Eigentümer, die Progroup AG, mit der Errichtung einer Recycling-Anlage für Altpapier beginnen kann.
Schließung und Abriss im Zeitplan
Die endgültige Produktion der Papier- und Zellstofffabrik, die seit 1898 besteht, wird bis Ende des Jahres 2023 vollständig eingestellt. Das Werk soll planmäßig bis Ende März 2024 stillgelegt werden, wobei die Zellstoffproduktion bereits eingestellt wurde. Diese drastischen Maßnahmen sind das Resultat sowohl gescheiterter Verkaufsgespräche mit einem Finanzinvestor als auch steigender Rohstoffkosten, die durch den Ukraine-Konflikt zusätzlich belastet wurden. Ein Sozialplan für die rund 550 Mitarbeiter wurde zwar unterzeichnet, jedoch bleibt abzuwarten, wie es für die Beschäftigten weitergeht, wie BR.de berichtet.
Die Schließung stellt nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung für die betroffenen Angestellten dar, sondern hat auch Auswirkungen auf lokale Lieferketten und die regionalen Holzlieferanten. Die Mitarbeiter der Papierfabrik hatten sich bereits im Juli zu einer Mahnwache zusammengefunden, um auf die drohende Schließung aufmerksam zu machen und um ihre Existenz zu kämpfen. "Ein Stockstadt ohne Sappi kann man sich gar nicht vorstellen!", äußerten die besorgten Beschäftigten, während die Anzeichen für das Ende des traditionsreichen Werks immer deutlicher werden. In der Gemeinderatssitzung wird heute über den Zeitrahmen des Abrisses und die damit verbundenen nächsten Schritte informiert.
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