Alarmstufe Rot in Niederbayern! Die Afrikanische Schweinepest (ASP) droht, die Region zu überrollen. Um darauf vorbereitet zu sein, haben sich entscheidende Akteure im Landratsamt Straubing versammelt – unter ihnen das Veterinäramt, der Bayerische Jagdverband und die Polizei. Bisher ist die ASP in Bayern noch nicht angekommen, doch die Behörden warnen eindringlich: Ein Ausbruch könnte jederzeit geschehen.
Drohte Gefahr aus der Nachbarschaft?
Besonders besorgt zeigt sich Martin Sansoni, der Leiter des Veterinäramts im Landkreis Straubing-Bogen. „Der Abstand zu den ASP-Fällen in Hessen beträgt nur 22 Kilometer“, betont er. Im Juni wurde bei einem Wildschwein in Hessen das Virus nachgewiesen, und nur kurze Zeit später erkrankte das erste Hausschwein. Aber nicht nur Hessen ist ein Risiko – auch in Sachsen und dem angrenzenden Tschechien gibt es zahlreiche Infektionsfälle. Deutschlandweit wurden in diesem Jahr bereits über 500 infizierte Schweine gezählt – eine alarmierende Zahl, die die Sorgen der örtlichen Behörden weiter verstärkt.
Was passiert im Ernstfall?
Sollte die Krankheit zuschlagen, steht eine drastische Maßnahme auf der Tagesordnung: infizierte Tiere müssen gekeult werden! Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, hat das Bayerische Umweltministerium konkrete Pläne zur Seuchenbekämpfung und -prävention aufgestellt. „Monitoring ist die Hauptpräventionsmaßnahme“, erklärt Sansoni. Wildschweine werden genau untersucht, um das Virus frühzeitig zu entdecken. Dabei erhalten die Jäger pro untersuchtem Schwein sogar eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro. Im Ernstfall müssten mobile Elektrozäune und Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt werden, um Kadaver schnell zu finden und isolieren.
Doch die Situation ist heikel: Die Bekämpfung der Seuche und der Tierschutz stehen in einem schmalen Grat zueinander. Um die Wildschweinbestände zu senken, könnten Jäger gezwungen sein, gezielt abzuschießen, wofür es bis zu 100 Euro Aufwandsentschädigung gibt. Und während die Behörden hoffen, dass die große Tierseuchenübung im kommenden Frühjahr einen realen Ausbruch überflüssig macht, bleibt die Frage: Wie lange kann Bayern noch ohne einen solchen Ernstfall durchhalten?