Alarmstufe Rot im Gesundheitswesen! Im Wittelsbacher Land droht ein dramatischer Mangel an Pflegekräften. Bis 2029 müssen über 100 dringend benötigte Stellen in den Pflegeeinrichtungen besetzt werden. Ingrid Hafner-Eichner, Leiterin des Pflegestützpunktes im Landratsamt, schlägt Alarm und hebt hervor, dass der Landkreis am Freitag, 8. November, mit einer Informationsveranstaltung die Ausbildung als Pflegefachhelferin oder -helfer vorstellt. „Ideal, um einen ersten Einblick in den Beruf zu bekommen!“, betont Thomas Götz, Pflegedienstleiter im Haus Gabriel in Kissing, der seit über zwei Jahrzehnten im Pflegebereich tätig ist.
Doch die Realität sieht düster aus! Bei vielen Jugendlichen ist die Ausbildung in der Pflege alles andere als angesagt. Zu oft hört Götz in Schul-Infoveranstaltungen von einem sinkenden Interesse. Obwohl das Haus Gabriel aktuell gut mit etwa 85 Mitarbeitern aufgestellt ist, wird dringend Nachwuchs benötigt, insbesondere Pflegefachhelfer, um den neu eingeführten Fachkräfteschlüssel zu erfüllen. Diese gesetzlichen Änderungen bedeuten, dass Pflegefachkräfte sich nun mehr um die medizinische Versorgung kümmern müssen, während die Fachhelfer eine Schlüsselrolle bei der Betreuung der Heimbewohner übernehmen.
Die Schattenseite der Pflegeausbildung
Die mangelnde Zahl qualifizierter Pflegekräfte ist alarmierend! Die Gesundheitsregion Plus erhofft sich von der neuen Berufsfachschule in Mering, dass sie eine zweite Klasse von 24 Pflegefachhelfern ausbildet. Im Haus Gabriel sind derzeit rund 30 Auszubildende aktiv – eine beeindruckende Zahl, von der viele aus dem Ausland rekrutiert wurden. „Nicht jede Einrichtung kann sich den Aufwand für die internationale Suche leisten,“ gibt Götz zu bedenken, während die Anwerbung oft nicht ohne bürokratische Hürden abläuft.
Trotz Vorurteilen über die Bezahlung in der Pflege zeigt Götz auf: „Als Pflegefachhelfer verdient man etwa 3100 Euro brutto – das sind bis zu 3400 Euro mit Zuschlägen!“ Am 8. November findet die Veranstaltungen „Gönn die Pflege“ in der Konradin-Realschule statt, um dem schlechten Ruf der Branche entgegenzuwirken. Zahlreiche Organisationen und die Agentur für Arbeit werden interessante Einblicke geben und direkt mit potenziellen Auszubildenden in Kontakt treten. Ein Muss für Schulabgänger und Quereinsteiger!