Im Sommer 2024, an einem Freitagnachmittag, stand das Landratsamt in Balingen vor einer ernsthaften Bedrohung: Die Hardware-Server drohten zu überhitzen, was zu einem kompletten Systemabsturz hätte führen können. Diese kritische Situation wurde nur durch die unverzüglichen Aktionen der IT-Abteilung abgewendet, die an diesem Wochenende unermüdlich arbeitete, um den „EDV-Supergau“ zu verhindern. Landrat Günther-Martin Pauli berichtete in der letzten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses über diese besorgniserregenden Entwicklungen.
Bemerkenswerterweise trat das Problem an zwei weiteren Wochenenden erneut auf. Die wiederholte Gefahr verdeutlicht die Anfälligkeit des IT-Systems der Behörde. Für die Verantwortlichen im Landratsamt war schnell klar, dass die unzureichende Dimensionierung der Klimaanlage und der Stromversorgung die Hauptursache für die kritischen Temperaturen der Server war. Hauptverwaltungsdezernent Karl Wolf machte deutlich, dass die beauftragte Beratungsfirma, die diese Dimensionierung als ausreichend erachtet hatte, für die entstandenen Probleme zur Verantwortung gezogen wird.
Kommunikation und rechtliche Auseinandersetzungen
Die beklagte Firma, deren Name nicht öffentlich bekannt gegeben wurde, hat eine andere Ansicht zur Ursache der Überhitzung. Dieser Zwist hat mittlerweile zu einem juristischen Streitfall geführt, bei dem es um eine Erstattung von rund 50.000 Euro geht – ein Teil der Gesamtkosten von 108.000 Euro, die zusätzlich zur Behebung der Mängel aufgetreten sind. Auf die Frage, ob es aufgrund der technischen Probleme zu Arbeitsausfällen gekommen sei, verneinte Dezernent Wolf.
Die Situation wirft Fragen auf hinsichtlich der langfristigen Sicherheit und Effizienz der IT-Infrastruktur im Landratsamt. Ein Umzug der Server an einen sicheren Ort wurde bereits veranlasst, um den heutigen Standards in Bezug auf Sicherheitstechnik gerecht zu werden. Spokesperson Steffen Maier erklärte, dass durch die Installation von speziellen Serverschränken Schutz vor Feuer, Wasser und Manipulation gewährleistet werden soll, was in der Vergangenheit offenbar nicht in ausreichendem Maße der Fall war.
Die wiederholten Schwierigkeiten mit den Servern sind nicht neu. Bereits beim ersten Auftreten der Probleme war die Notwendigkeit einer umfassenden Modernisierung der IT-Infrastruktur klar geworden. Wolf berichtete von einer nun erfolgten Ummantelung der Server, da die hitzestauende Wirkung von einer externen Beratungsfirma falsch eingeschätzt worden sei. Dies führte zur Unterdimensionierung von Stromversorgung und Klimaanlage.
Ursache und rätselhafte Zeitpunkte
Ein ungelöstes Rätsel bleibt jedoch, warum die Überhitzungsprobleme gleich drei Mal an Wochenenden auftraten. Dieses Phänomen wird noch untersucht. Maier stellte klar, dass die Systeme auch am Wochenende überwacht werden und die Stromausfälle rechtzeitig erkannt wurden, was zum Teil der vorübergehenden Stabilität der Systeme beiträgt.
Für die Mitarbeiter des Landratsamts und die Bürger, die auf die Dienstleistungen der Behörde angewiesen sind, gibt es jedoch Entwarnung: „Die Systeme laufen jetzt stabil, dank der bereits ergriffenen Maßnahmen, ohne weitere Ausfälle. Eine endgültige Lösung des Problems ist bereits in Auftrag gegeben worden,“ so Maier.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall die Herausforderungen, mit denen öffentliche Institutionen im Bereich der IT-Infrastruktur konfrontiert sind. Die Notwendigkeit, sowohl technologische als auch nachhaltige Lösungen zu finden, wird in dieser Situation deutlich. Details zu diesem Vorfall sind noch spärlich, jedoch meldet www.schwaebische.de, dass die Herausforderungen im Bereich IT-Sicherheit und Systemstabilität für die Behörde oberste Priorität haben sollten.