Im Zollernalbkreis fand kürzlich eine wichtige Wahl im Finanz- und Verwaltungsausschuss des Kreistages statt, die für einige Überraschungen sorgte. Alltägliche Verfahren, wie die Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden, entpuppen sich manchmal als Schauplatz politischer Spannungen. Am Montag tagte der Ausschuss und die Wahl der Stellvertreter standen auf der Tagesordnung, eine Normalität zu Beginn einer neuen Legislaturperiode. Doch eins wurde schnell klar: In diesem Fall war vieles nicht so einfach, wie es hätte sein sollen.
Bonita Grupp, eine prominente Figur in der CDU und Chefin des bekannten Textilunternehmens Trigema, wurde ohne Probleme zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sie erhielt 18 von 36 Stimmen und setzte sich damit deutlich durch. Diese Entscheidung gibt ihr die Verantwortung, die Sitzungen zu leiten, falls Landrat Günther-Martin Pauli einmal verhindert ist. Für den zweiten Stellvertreter, Hans-Peter Hörner von der AfD, lief die Wahl jedoch ganz anders. Er erhielt lediglich sieben Ja-Stimmen, während elf Mitglieder des Ausschusses dagegen stimmten und damit seine Wahl verhinderten.
Politische Spannungen im Kreistag
Hörner, der nicht nur im Kreistag, sondern auch im Landtag und im Balinger Gemeinderat tätig ist, war bereits zuvor in den Fokus politischer Debatten geraten. Bei der Wahl zum dritten stellvertretenden Vorsitzenden im Gesamt-Kreistag gab es bereits Unruhen um seine Person. Damals wurde er gewählt, was heftige Kritik seitens der SPD nach sich zog, die seine Unterstützung scharf tadelte und argumentierte, dass die Brandmauer zur AfD gefallen sei. Diese Brandmauer steht symbolisch für die Abgrenzung anderer Parteien von der AfD, um eine Zusammenarbeit zu vermeiden.
Die Ablehnung von Hörner’s Kandidatur im Finanz- und Verwaltungsausschuss zeigt, wie gespalten die Meinung darüber ist, wie man mit der AfD und ihren Vertretern umgehen sollte. Offen bleibt, wer die positiven Stimmen für Hörner gegeben hat und wer dagegen war. Dies bleibt aufgrund der geheimen Wahl im Dunkeln, was bedeutet, dass die Fraktionsvorsitzenden nun möglicherweise Überzeugungsarbeit leisten müssen, um die verschiedenen politischen Strömungen auf einen Nenner zu bringen.
Die Wahl von Bonita Grupp ist ein klarer Schritt der CDU, ihre Position zu stärken, während die Niederlage von Hans-Peter Hörner aufzeigt, dass nicht alle im Kreistag mit den politischen Entwicklungen einverstanden sind. Ob und wie die unterschiedlichen politischen Lager aufeinander zugehen können, ist noch offen. Der Kreis bleibt gespannt, wie sich die politische Landschaft in den nächsten Wochen entwickeln wird.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik und den Hintergründen der Wahl, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.swp.de.