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Goethe zum Leben erweckt: Damen des Dichters feiern seinen 275. Geburtstag

Zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe präsentierte die Goethe-Gesellschaft in Waldshut amüsante Frauengeschichten in Form eines Sketches, bei dem Mitglieder in die Rollen von fünf seiner Museen schlüpften und mit humorvollen Erinnerungen an ihre Beziehungen zu dem berühmten Dichter das Publikum begeisterten.

Waldshut – Anlässlich des 275. Geburtstags von Johann Wolfgang von Goethe erlebte das Publikum im „Rheinischen Hof“ ein amüsantes Spiel über die komplexen Liebesverhältnisse des berühmten Dichters. Die Aufführung, verfasst von Eva Berberich von der Goethe-Gesellschaft, brachte fünf*n Damen auf die Bühne, die eine bedeutende Rolle in Goethes Leben spielten. Die Zuschauer wurden mit auf eine Zeitreise in die gefühlvollen und teils turbulenten Beziehungen des Poeten genommen.

Im Mittelpunkt standen die Nachwuchsspieler*innen, die in die Rollen von Goethes Geliebten schlüpften. Da war zum Beispiel die junge Friederike Brion, gespielt von Maria von Kageneck – die erste Liebe Goethes, die ihn mit ihrem Charme bezauberte. Christiane Vulpius, die später seine Ehefrau wurde, wurde von Karin Lindemann dargestellt. Sie war besonders stolz darauf, dass Goethe sie, in einem vertrauten Moment, als ihr „bräunliches Mädchen“ bezeichnete. Auch Charlotte von Stein, die die scharfen Worte der Realität sprach und ihm gute Manieren beibrachte, wurde von Rosemarie Tillessen verkörpert. Marianne Willemer, die kreative und träumerische Muse, blühte unter Goethes Einfluss auf und wurde von Gerlinde Münzer verkörpert. Zu guter Letzt kam die naive Ulrike von Levetzow ins Spiel, welche die älteste Beziehung des Dichters symbolisierte, beim Alter von 74 Jahren, während sie erst 18 war. Rosi Matt schlüpfte in diese Rolle.

Anekdoten und Erinnerungen

Die Darstellerinnen ließen die Zeit lebendig werden, indem sie Anekdoten austauschten und sich an die vergangenen romantischen Momente erinnerten. „Meine Kleine hat er mich genannt“, erzählte Marianne schwärmerisch und träumte von vergangenen Zeiten. Charlotte hingegen war skeptisch: „Ach, wäre er doch nur geblieben.“ Einige der Frauen reflektierten über Goethes Eigenheiten. „Er hat immer das Weite gesucht, wenn es brenzlig wurde“, bemerkte Charlotte humorvoll. Das Publikum schmunzelte, als Christiane betonte, dass sie auch kulinarisch für Goethe sorgt und ihm schließlich den Blick für die einfacheren Dinge des Lebens beigebracht habe.

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Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war Goethes Lesung von seinen Geburtstagsbriefen. Mit einem Augenzwinkern stellte er fest: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, was im Saal für Gelächter sorgte. Sogar Mephistopheles ließ sich als Bekannter mit einem witzigen P.S. auf die Briefe blicken: „Ich vergaß: auch der Pudel lässt grüßen.“ Diese humorvolle Ader gab dem Abend eine erfrischende Note und sorgte für anhaltenden Beifall des Publikums.

Die Zuneigung und Bewunderung der Frauen für Goethe schwebte in der Luft, als sie von seinen Eigenschaften sprachen. „Seine edle Gestalt, sein Lächeln und sein gebieterischer Gang haben mich immer beeindruckt“, schwärmte Marianne. Doch Charlotte hielt sie auf dem Boden der Realität: „Kommen Sie wieder herunter, Marianne!“ Die Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten der geliebten Frauen zeigt, wie sehr Goethe die Frauen um sich herum prägte und von ihnen geprägt wurde. Ulrike, schüchtern und naiv, erinnerte sich an ihren „letzten Kuss“ mit diesem überaus charmanten Mann und seufzte nostalgisch.

Der Erfolg des Abends lag in der Fähigkeit der Darsteller*innen, Goethes facettenreiche Beziehungen mit Leichtigkeit und Humor darzustellen. Das Publikum dankte mit langem Applaus und genoss einen Abend voller Erinnerungen, Lachen und der mythologischen Anziehungskraft eines der größten deutschen Dichter. Es war eine gelungene Verneigung vor einem Mann, dessen literarisches Erbe bis heute unerreicht bleibt.

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– NAG

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