Vor 50 Jahren, im Sommer 1973, erlebte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Waldshut eine denkwürdige Reise nach England. An dieser sechstägigen Reise nahmen nicht nur die Musiker, sondern auch viele Angehörige und Freunde teil, was die Gruppe auf insgesamt 114 Personen anwuchs. Insbesondere bleibt der 17. Juli 1973 in Erinnerung, als die Gruppe in London Zeuge eines verheerenden Bombenanschlags der Irish Republican Army (IRA) wurde. Diese erschreckende Tat, die im Kontext des sogenannten Irlandkonflikts stand, führte zu einer Toten und über 40 Verletzten, darunter auch deutsche Touristen.
Am besagten Tag waren die Waldshuter Musikanten gerade dabei, sich am Ufer der Themse genau unterhalb des Tower of London für ein Gruppenfoto aufzustellen, als sie plötzlich eine gewaltige Explosion hörten. Der Anschlag ereignete sich im Inneren des Towers, und die Erschütterung war deutlich spürbar. Glücklicherweise waren die Busse, die die Reisenden zu ihrem nächsten Ziel bringen sollten, verspätet angekommen. Hätten sie pünktlich agiert, wäre die Gruppe möglicherweise gerade beim Besuch des Towers gewesen, was die Situation noch ernster gemacht hätte. Als die Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge zur Einsatzstelle eilten, wurde den Waldshutern klar, dass sie Zeugen eines tragischen Vorfalls geworden waren.
Ein unerwartetes Erlebnis in London
Die geplante Fahrt zum Flughafen verzögerte sich aufgrund des Anschlags, was bedeutete, dass die Reisenden später als erwartet nach Gatwick aufbrechen konnten. Als sie schließlich am Flughafen eintrafen, gab es kaum noch Zeit für eine Mahlzeit oder Einkäufe. Ihre Rückreise musste umgehend organisiert werden, da das Flugzeug bereits bereitstand. Trotz der dramatischen Ereignisse war die Rückkehr der Gruppe nach Waldshut nicht gefährdet. Die Reise endete mit einem kleinen Marsch durch die Kaiserstraße, angeführt von Bürgermeister Utsch, der eine gewisse Normalität in diesen aufregenden Tag brachte.
In den Nachrichten der Woche erschien auch ein bemerkenswerter Hinweis für Eltern von Jugendlichen, die an einem Austauschprogramm mit Lewes teilnahmen. Glücklicherweise war der für den Tag des Anschlags geplante Ausflug nach London für die Schüler abgesagt worden, weshalb sie vor den Auswirkungen der Gewalt verschont blieben.
Dieser Vorfall bleibt nicht nur ein historischer Moment für den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Waldshut, sondern ist auch ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der IRA Anschläge zu dieser Zeit. Mehr Details zu diesem Vorfall können in einem Artikel auf www.suedkurier.de nachgelesen werden.
