Ein brutales Verbrechen erschüttert Bad Oeynhausen: Der erst 18-jährige Mwafak Al S. steht im Verdacht, den unschuldigen Philipos Tsanis im Juni 2024 getötet zu haben. Doch was lief schief, dass dieser Albtraum Realität werden konnte? Eine akribische WDR-Recherche beleuchtet die dramatischen Hintergründe und zeigt auf, wie gefährliche Lücken in der behördlichen Kommunikation tödlich endeten.
Der Fall begann, als Mwafak Al S. mit seiner Familie nach Bad Oeynhausen zog. Bereits dort fiel er durch kriminelle Aktivitäten auf, wie die Staatsanwaltschaft Bielefeld bestätigte. Doch weder die lokale Polizei noch das Ausländeramt erhielten rechtzeitig Informationen über seine finstere Vergangenheit. "Wir hatten keine Informationen", so Landrat Ali Doğan. Pforzheim und die Polizei in Baden-Württemberg hätten entscheidende Akten zurückgehalten, so dass am Tattag, dem 23. Juni 2024, keine Vorwarnung bestand.
Fehler im System: Behörden chaotisch oder verkannt?
Joanna Steinmann-Glogowski, die trauernde Mutter des Opfers, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden und spricht von einem systematischen Versagen. Der junge Täter habe ungehindert seine kriminellen Machenschaften intensiviert. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg wies indes alle Schuld von sich und meinte, sie hätten ordnungsgemäß die korrespondierenden Stellen informiert. Doch wo bleibt das Papier, fragt man sich. Niemand will verantwortlich sein, und der Austausch zwischen den Bundesländern wirkt wie ein kaputtes Puzzle.
Gericht und Ermittlungen: Die Suche nach Gerechtigkeit
In einem zähen Prozess versucht man nun Licht ins Dunkel zu bringen. Der Vorfall wird genauestens von den Behörden geprüft, während die Familie von Philipos weiterhin auf Antworten wartet. Jeder Tag im Gerichtssaal ist ein weiterer Schritt in einem undurchsichtigen Rechtssystem, das jedoch zum Ziel hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Eine Untersuchung des Falls zeigte, dass Mwafak Al S. auch im Internet eine Präsenz hinterlassen hat, die durch einen Bericht auf YouTube weiter bekannt wurde. Diese digitale Spur wird nun ebenfalls in das Verfahren einbezogen, um eine umfassende Aufklärung zu gewährleisten. Der Prozess hat sich zu einem medialen Interesse entwickelt, da das Unverständnis über die behördlichen Pannen größer wird.
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