Am 3. Dezember fand der feierliche Spatenstich für einen neuen Faulturm der Kläranlage des Gemeindeabwasserverbands (GAV) im südöstlichen Tullnerfeld statt. Die Veranstaltung wurde von der Obfrau Josefa Geiger geleitet und zog zahlreiche Ehrengäste an, darunter Landtagsabgeordneter Bernhard Heinreichsberger, der in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erschien. Das ambitionierte Projekt, das mit Investitionskosten von rund 3 Millionen Euro verbunden ist, zielt darauf ab, den Klärschlamm künftig effizienter zu behandeln. Bakterien werden bei einer Temperatur von 37 Grad etwa 30 Tage lang eingesetzt, um die biologischen Inhaltsstoffe abzubauen und Faulgas zu erzeugen, das dann in drei Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Damit wird die Kläranlage selbst versorgt.
Technologische Fortschritte und nachhaltige Lösungen
Die Planung und Umsetzung des Projekts wurde von renommierten Firmen übernommen, darunter PT Ing. Peter Trattner und GWT Gesellschaft für Wasser- und Wärmetechnik. Dies ist ein bedeutender Schritt, da die GAV seit ihrer Gründung im Jahr 1974 kontinuierlich an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Jetzt wird die Anlage auf eine Kapazität für 34.000 Einwohner erweitert, was die damit verbundenen Herausforderungen der steigenden Bevölkerung sowie die Ansiedlung neuer Unternehmen berücksichtigt.
Zusätzliche Technologien zur effizienten Abwasserbehandlung sind ebenfalls im Fokus. So hat ein Forschungsprojekt in Kooperation mit der Technischen Hochschule Ulm gezeigt, dass die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser durch eine innovative Kombination von Anlagen unterstützt werden kann. Die UV-Bestrahlung zur Desinfektion verringert organische Belastungen sowie Ammonium und Nitrat und reduziert Keimzahlen um 90 Prozent. Damit wird das Wasser auf Trinkwasserqualität gebracht – eine kostengünstige und nahezu betriebskostenfreie Lösung, die in Gebieten mit Bedarf an Wasserrecycling äußerst sinnvoll ist, wie TIA-Abwasser berichtet.
