In Ulm herrscht eine akute Wohnungsnot, die viele Menschen stark belastet. Der 61-Jährige Hans Liebtanz ist eines der Gesichter dieser krisenhaften Situation. Nachdem er 2023 erstmals bei der Caritas Hilfe suchte, wurde ihm die Dramatik der Lage bewusst: „Es gibt genug Wohnraum, aber nur zu hohen Preisen“, erklärt er. Die Caritas registrierte im vergangenen Jahr über 500 wohnungslose Personen, ein Trend, der seit der Corona-Pandemie ansteigt. Die Stadtverwaltung berichtet von permanent belegten 80 Plätzen im Notfallwohnheim, wo viele Menschen in unzumutbaren Zuständen leben, während die winterlichen Temperaturen drohen, ihre Lage weiter zu verschärfen, wie auch mein-stuttgart.com beschreibt.
Unsichere Unterkünfte und soziale Herausforderungen
Die Ulmer Stadtverwaltung hat bereits provisorische Notunterkünfte in ehemaligen Paketposthallen eingerichtet, um den Obdachlosen einen trockenen Schlafplatz zu bieten. Hans Liebtanz und seine Freundin Anna Pakanova müssen trotz der Miserien und der kalten Nächte in einem der sogenannten Ulmer Nester schlafen. „Die Luft ist da so schlecht, als ob dir ein Hammer auf'n Kopf schlägt“, klagt Liebtanz über die Bedingungen im DRK-Übernachtungsheim, wo bis zu elf Personen einen Raum teilen. Die hygienischen Verhältnisse sind besorgniserregend.
Die gesetzliche Lage erschwert vielen Obdachlosen den Zugang zu notwendigen Unterstützungen. Menschen, die aus anderen EU-Ländern kommen, sind oft besonders betroffen; sie fallen durch alle Raster, da sie keinen Anspruch auf Wohnheimplätze haben. Trotz der schwierigen Umstände bleibt die Hoffnung auf eine Verbesserung. „1,5 Zimmer würden vollkommen reichen. Die möcht‘ ich alleine bezahlen können“, sagt Liebtanz. Die städtische Fachplanerin Andrea Gumpp gibt zwar zu, dass die Situation herausfordernd ist, aber versichert, dass man sie im Griff hat. Doch der angespannte Wohnungsmarkt fordert weiter seinen Tribut und lässt viele in Unsicherheit zurück, wie schwaebische.de berichtet.
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