
Am 25. März 2025 fand im Feuerwehr- und Rettungs-Training-Center in Frankfurt am Main das 3. Forum „Feuerwehr und Menschen mit Behinderungen“ statt, das von der Feuerwehr Hanau und dem Deutschen Feuerwehrverband (DFV) organisiert wurde, unterstützt von der Feuerwehr Frankfurt am Main. Rund 100 Feuerwehrangehörige mit und ohne Einschränkungen kamen zusammen, um die Anliegen der Inklusion zu erörtern und sich auszutauschen. Frank Hachemer, Vizepräsident des DFV, stellte fest, dass das Thema Inklusion in der Feuerwehr noch nicht überall angekommen ist.
Die Veranstaltung widmete sich verschiedenen Aspekten der Inklusion im Brandschutz und der Brandschutzerziehung. Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen, hob die Bedeutung der Inklusion und Integration in der Jugendfeuerwehr Hessen hervor. Der Vortrag von Friedrich Gabel von der Universität Tübingen lieferte wertvolle Ergebnisse über die Integration von Menschen mit Behinderungen ins Katastrophenmanagement. Er betonte, dass die aktive Mitwirkung von Menschen mit Behinderungen der Feuerwehr zusätzliches Know-how und Personal bietet.
Fachvorträge und Präsentationen
Im Rahmen des Forums wurden vier Fachvorträge gehalten. Cornelia Redetzki und Jürgen Schober stellten ein Konzept zur Brandschutzerziehung für gehörlose und hörgeschädigte Kinder vor. Carina Herwig thematisierte die Notwendigkeit der Brandschutzerziehung für Menschen mit Behinderungen. Dies umfasst unterschiedliche Personenkreise, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Britta Spiegel präsentierte unterstützte Kommunikation im Kontext der Brandschutzerziehung und Notrufe, während Annalena Hofmann über rechtliche Regelungen und persönliche Erfahrungen im vorbeugenden Brandschutz sprach.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt von Bewohnern des Brockenhauses und Gärtnerhauses aus Hanau, die mit einem selbstverfassten Lied auftraten und dafür eine Standing Ovation erhielten. Die Rückmeldungen zur Veranstaltung waren durchweg positiv, insbesondere bezüglich der Themen- und Referentenauswahl sowie der Organisation.
Wege zur Inklusion in der Feuerwehr
Die Diskussion über die Inklusion von Menschen mit Behinderungen innerhalb der Feuerwehr bleibt aktuell. Ronny Müller, ein bekanntes Beispiel, wurde nach einer Querschnittlähmung zum Wehrleiter ernannt. Die Feuerwehrunfallkassen versichern Menschen mit Behinderungen ohne Einschränkungen, sofern sie als geeignet eingestuft werden. Ein Beispiel für gelungene Inklusion ist Finn-Niklas Gerken, der trotz seiner körperlichen Beeinträchtigung die Truppmannausbildung erfolgreich abgeschlossen hat und in der aktiven Wehr tätig ist.
Die Rolle der Städte und Kommunen ist entscheidend, da diese verpflichtet sind, barrierefreie Umbauten zu finanzieren, besonders wenn Feuerwehrleute auf Rollstühle angewiesen sind. Das Inklusionsgesetz von 2008 sichert das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe, ein Aspekt, der in der Feuerwehrpraxis verstärkt umgesetzt werden muss.
Für künftige Veranstaltungen wird unter dem Titel „Forum Brandschutzerziehung und -aufklärung“ am 21. und 22. November in Kassel geworben. Die Vorträge des Forums werden online zur Verfügung gestellt und die Deutsche Jugendfeuerwehr arbeitet daran, Standards für gute Inklusionspraxis zu entwickeln.
Mehr Informationen zur Erhöhung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Feuerwehr und der Unterstützung durch den DFV sind in den Berichten von Fireworld, Feuerwehr Magazin und Computerwoche verfügbar. Die Initiativen zielen darauf ab, Barrieren abzubauen und die Integration in das Feuerwehrwesen zu fördern.
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