Der VfB Stuttgart konnte seinen Fans im ersten Champions-League-Heimspiel nach über 14 Jahren keinen Sieg bescheren. Im Duell gegen Sparta Prag endete die Begegnung am Dienstagabend in der Stuttgarter Arena 1:1. Nach nunmehr zwei Spieltagen in der neuen Ligaphase hat der deutsche Vizemeister lediglich einen Punkt auf dem Konto. Zuvor mussten die Stuttgarter eine unglückliche Niederlage gegen Real Madrid hinnehmen.
Vor 60.000 Zuschauern brachte Enzo Millot den VfB bereits in der siebten Minute in Führung und schuf damit eine euphorische Stimmung unter den Fans. Doch das Tor von Millot, der bereits im Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund brillierte, spiegelte nicht ganz den Spielverlauf wider. Sparta Prag glich durch ein sehenswertes Tor von Kaan Kairinen in der 32. Minute aus, was der Mannschaft von Trainer Erik Friis den verdienten Ausgleich bescherte.
Emotionen und Rückhalt der Fans
Zurück in der Königsklasse – das wurde mit einem großen Banner in der Fankurve zum Ausdruck gebracht. Die Rückkehr in den europäischen Wettbewerb war für die Stuttgarter ein emotionales Erlebnis. Es war das erste Mal seit 5334 Tagen, dass die Hymne der Champions League in der heimischen Arena erklang. Kapitän Atakan Karazor sprach von einer „brutalen“ Vorfreude, die sowohl auf dem Platz als auch im Stadion deutlich zu spüren war.
Die Anfangsphase der Partie war von einem schnellen Spiel geprägt. Millot nutzte eine Flanke von Maximilian Mittelstädt und köpfte zum 1:0 ein. Trotz dieser frühen Führung war Sparta in Teilen die aktivere Mannschaft und hätte durch einen Pfostenschuss von Martin Vitik (13. Minute) beinahe den Ausgleich erzielt. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit blieben die Tschechen gefährlich und trafen in der 39. Minute erneut das Aluminium.
VfB Stuttgart unter Druck, Nübel glänzt
Nach der Halbzeitpause stellte sich heraus, dass das Spiel für die Stuttgarter nicht einfacher wurde. Der Angreifer Veljko Birmancevic hatte die Gelegenheit, die Gäste in Führung zu bringen, scheiterte jedoch an VfB-Keeper Alexander Nübel (55.). In dieser Phase des Spiels schien Stuttgart jedoch mehr Kontrolle zu haben.
Trainers Sebastian Hoeneß reagierte auf die Situation und brachte insbesondere Chris Führich, um frischen Wind in die Offensive zu bringen. Deniz Undav wurde von einer hängenden Spitze zur alleinigen Spitze umfunktioniert. Stuttgart maßen sich zwar um einen zweiten Treffer, blieben jedoch vor dem Tor des Gegners oft glücklos und konnten ihre Chancen nicht in Zählbares ummünzen.
Das Spiel endete schließlich wie ein früheres Heimspiel der Stuttgarter in der Champions League, als gegen den FC Barcelona ein 1:1 erzielte. Die Punkteverteilung und das gezeigte Spiel lassen auf eine spannende Champions-League-Saison hoffen. Der VfB Stuttgart steht nun unter Zugzwang, in den kommenden Spielen Punkte zu sammeln, um sich in der Gruppe zu behaupten, und wird alles daran setzen, die positiven Aspekte in den Vordergrund zu stellen, während sie gleichzeitig an den Schwächen arbeiten müssen.