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Stuttgart in der Wohnungsnot: Vonovia lässt sozialer Wohnraum entfallen!

In Stuttgart stehen über 1.000 Sozialwohnungen im Besitz des Immobilienkonzerns Vonovia vor einer dramatischen Veränderung: Ab dem nächsten Jahr fallen sie aus der Preisbindung und werden somit dem freien Wohnungsmarkt zugänglich. Dies bedeutet für die Mieter:innen, dass die Mieten erheblich steigen werden. Während die Stadtverwaltung in dieser Situation ratlos bleibt, äußert Rolf Buch, CEO von Vonovia, seine eigenen Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche für seine Tochter und vermittelt damit ein Bild der Ohnmacht angesichts des Drucks auf dem Immobilienmarkt. Laut Buch wird es immer herausfordernder, eine angemessene Wohnung zu finden, was die Ungleichheit in der Gesellschaft weiter verstärkt. Seine Aussagen über die Notwendigkeit eines hohen Einkommens und familiäre Unterstützung bei der Wohnungssuche haben jedoch einen bitteren Beigeschmack, da sein Konzern selbst für diese Probleme mitverantwortlich ist, berichtete die Kontext Wochenzeitung.

Vonovia's Vorgehen und die Folgen

Die Stimmung unter den Mietern ist angespannt, denn nun müssen 70 Familien im Bohnenviertel die bevorstehenden Preisanpassungen zur Kenntnis nehmen. Ab 2025 werden ihre Wohnungen nach den lokalen Marktpreisen angepasst, was alle drei Jahre eine mögliche Erhöhung der Kaltmiete um bis zu 15 Prozent bedeutet. Als Reaktion auf die Bedenken der Mieter betonte Vonovia-Sprecher Olaf Frei, dass niemand Angst haben müsse, seine Wohnung zu verlieren, und dass die Mietanpassungen verantwortungsbewusst erfolgen würden. Doch Kritiker, wie Rolf Gaßmann vom Stuttgart Mieterverein, sind skeptisch und sehen in diesem Schritt einen klaren Versuch von Vonovia, sich aus den Sozialbindungen zurückzuziehen und maximalen Profit zu erzielen.

Parallel dazu investiert Vonovia in Berlin in neue Wohnprojekte, unter anderem im neu entstehenden Quartier WOHNWERK in Treptow, wo über 300 Wohnungen entstehen sollen. Dies könnte einige Hoffnung auf bezahlbaren Wohnraum in einer Stadt wecken, die zunehmend mit Wohnungsknappheit kämpft. Die BUWOG, eine Tochtergesellschaft von Vonovia, plant hier eine umweltfreundliche Stadtentwicklung mit Begrünungskonzepten und einem sozialen Wohnangebot durch die Stiftung SPI. Der Kontrast zwischen den ambitionierten Neuerungen in Berlin und den Massnahmen in Stuttgart wirft jedoch Fragen über die tatsächlichen Absichten und Strategien von Vonovia auf, wie Vonovia selbst darlegt.

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Was ist passiert?
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In welchen Regionen?
Stuttgart, Berlin-Treptow
Genauer Ort bekannt?
Stuttgart, Deutschland
Beste Referenz
kontextwochenzeitung.de
Weitere Quellen
vonovia.de

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