Im malerischen Gutenstein wird derzeit eine faszinierende Sammlung historischer Exponate ausgestellt. Der Historische Sitzungssaal im Bürgerhaus beherbergt die sorgfältig zusammengestellten Sammlerstücke, die sich wesentlich mit den Themen Haushalt, Landwirtschaft und Handwerk, Militär sowie religiösen Motiven auseinander setzen. Diese Ausstellung ist das Resultat jahrelanger leidenschaftlicher Suche von Armin Wassmer, der ein besonderes Interesse an der Geschichte seiner Heimat hat.
„Ich bin im Schloss aufgewachsen, wo man von einem Gespenst erzählt, das als das weiße Schaf mit langen, spitzen Zähnen genannt wird“, berichtet Wassmer, dessen Kindheit in diesen Geschichten verwurzelt ist. Diese Einflüsse führten dazu, dass er sein Interesse an der lokalen Geschichte weiterverfolgte, indem er über die Felder und Wiesen streifte, um historische Relikte zu finden. „Ich habe viel Zeit damit verbracht, die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren zu durchsuchen“, erklärt er. Das Ergebnis dieser Mühe: etwa 2.000 Kilogramm Schrott, der gesammelt und zur Wiederverwertung gebracht wurde.
Die Vielfalt der Exponate
Die Vielfalt der Sammlerstücke ist beeindruckend. Unter den Ausstellungsgegenständen sind unter anderem 1.170 Knöpfe, 1138 Patronenhülsen, 497 Musketenkugeln und zahlreiche religiöse Motive zu finden. Wassmer hat sich nicht nur um das Sammeln gekümmert, sondern auch um die Recherche zu den Funden: „Ich wollte wissen, was unsere Vorfahren getragen haben und womit sie gearbeitet haben.“ Viele Stücke erzählen eigene, kleine Geschichten, die zu ihrem Ursprung und Gebrauch führen.
Besonders stolz ist Wassmer auf seinen Fund von Teilen einer Eisenbahnbrücke, die 1945 gesprengt wurde und nun zu den Exponaten in der Ausstellung gehört. Diese Eisenbahnbrücke spielt eine bedeutende Rolle in der lokalen Geschichte, da sie kurz vor dem Einmarsch französischer Truppen zerstört wurde. Auch Bombenfragmente aus einem gescheiterten Luftangriff auf einen Zug sind Teil der Sammlung.
Knöpfe und Broschen aus verschiedenen Epochen
Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist die beeindruckende Sammlung von Knöpfen. „Knöpfe aus unterschiedlichen Epochen, militärische sowie zivile, mit zahlreichen Motiven haben mich immer fasziniert“, sagt Wassmer begeistert. Zu sehen sind auch Gürtel- und Schuhschnallen, Broschen und viele andere kleine Schätze, die den Besuchern ein Bild der Geschichte vor Augen führen. Wassmer hat auch viele Broschüren mit zusätzlichen Erklärungen zu den Exponaten vorbereitet.
Die Ortsvorsteherin Karin Mühlhans zeigt sich ebenfalls beeindruckt von der Ausstellung: „Die Vielzahl der Fundstücke, die in unserem kleinen Dorf entdeckt wurden, ist bemerkenswert. Für Gutenstein ist diese Ausstellung ein absolutes Highlight.“
Die Ausstellung kann am Samstag, dem 19. Oktober, von 10 Uhr bis 16 Uhr und am Sonntag, dem 20. Oktober, von 13 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. Der festliche Anlass der 50-jährigen Eingemeindung war eine perfekte Gelegenheit, die Funde der Öffentlichkeit zu präsentieren und die Geschichte Gutensteins lebendig werden zu lassen.
Für weitere Details zur Sammlung und zu besonderen Funden können Interessierte auf die Webseite www.schwaebische.de zugreifen.
