Am Montagabend, dem 7. Oktober, fand in Bad Saulgau das Richtfest für das neue Logistikzentrum der Firma Grieshaber Logistik statt. Obwohl die offizielle Adresse in der Luizstraße 10 registriert ist, wurden die Gäste über die Mackstraße zur Baustelle geleitet, da die gängigen Navigationsgeräte die neue Adresse noch nicht erfassen können.
Manuela Neumann, die Marketingmanagerin des Unternehmens, gab auf Anfrage ersten Einblick in den Baufortschritt. „Halle 1 hat bereits Seitenwände, und ein Teil des Dachs ist installiert. Auch die Stützen für die andere Halle stehen schon,“ so Neumann. Das Logistikzentrum wird auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern zwei große Hallen beherbergen, die durch eine Brandwand voneinander getrennt sind. Außerdem wird es eine kleinere Halle für die Containerverladung geben.
Status quo auf der Baustelle
Auf dem mehr als 81.000 Quadratmeter großen Areal hat bereits ein Großteil der Erschließungsarbeiten stattgefunden. “Das Flächenniveau ist hergestellt, was für den Bau sehr wichtig ist,” weist die Speditionsfirma in einer Pressemitteilung auf die Fortschritte hin. Aktuell belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts auf rund 40 Millionen Euro, mehr als ursprünglich geplant. Der Hauptgrund dafür sind die gestiegenen Bau- und Zinskosten, jedoch sichert das Unternehmen,, dass der Bau ökonomisch sinnvoll bleibt, da auch die Einsparpotenziale bei den Transportkosten angestiegen sind.
Mit der Eröffnung des Logistikzentrums werden nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch bereits vorhandene Stellen verlagert. In der ersten Phase plant Grieshaber, circa 30 Mitarbeiter einzustellen, mit der Möglichkeit, diese Zahl auf 50 zu erhöhen. Die Marketingmanagerin stellt fest: „Wir bringen viele Mitarbeitende, die zurzeit von Bad Saulgau nach Ravensburg pendeln, an den neuen Standort.”
Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller zeigt sich erfreut über den Fortschritt. „Die Sicherung des Standortes Claas in Bad Saulgau ist entscheidend und das Schaffen neuer Arbeitsplätze wird die Region weiter attraktiv machen.”
Verlängerter Arm von Claas
Die enge Zusammenarbeit zwischen Grieshaber und Claas dauert schon über zehn Jahre. Grieshaber fungiert als logistischer Partner für Claas, das in Ravensburg-Weissenau beheimatet ist. „Unser Lager in Ravensburg hat trotz seiner ständigen Erweiterung seine Kapazitätsgrenze erreicht,” erklärt Grieshaber in einer Pressemitteilung. Durch den Bau des neuen Logistikzentrums wird nicht nur mehr Lagerkapazität zur Verfügung stehen, sondern auch eine Kostenersparnis durch die geografische Nähe zur Firma Claas realisiert. Ulrich Nickol, Standortleiter bei Claas, hebt hervor, dass der neue Standort die Produktionsabläufe erheblich verbessern wird.
Auf Anfrage bezüglich der Nutzung des Logistikzentrums stellte Grieshaber klar, dass die Hallen hauptsächlich für Claas vorbehalten sind, jedoch auch Möglichkeiten für andere Kunden in Halle 2 geschaffen werden.
Ein weiterer Aspekt, den Grieshaber im Rahmen des Projekts verfolgt, ist die Nachhaltigkeit. Der Bau wird mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, die den gesamten Energiebedarf abdecken und sogar Überschüsse produzieren können. Darüber hinaus ist eine Ladeinfrastruktur für Elektro-Lastwagen sowie ein öffentlicher LKW-Stellplatz mit sanitären Anlagen in Planung. Langfristig plant das Unternehmen, CO2-neutrale Elektro-Lastwagen für den Transport einzusetzen.
Das Richtfest zog zahlreiche Gäste an, darunter Mitarbeiter von Claas, Vertreter der Stadt Bad Saulgau und der an der Finanzierung beteiligten BW-Bank. Die Geschäftsführer von Grieshaber gaben den Besuchern einen Einblick in das Projekt, wobei Bauleiter Gregor Paesch mit den Traditionen des Richtfests fortfuhr und mit einem Scherben des Sektglases seinen Richtspruch sprach: „Glas zerschelle nun im Grunde – geweiht sei diese Halle zur Stunde.”
Benjamin Wollmann, Leiter Immobilien bei Grieshaber, erläuterte den Anwesenden das finale Design des Logistikzentrums und Bürgermeister Osmakowski-Miller warb für Bad Saulgau als idealen Standort, um sich künftig wohlzufühlen. Ein Teil der Gäste konnte sich zudem bei einer Baustellenbesichtigung einen persönlichen Eindruck von den Fortschritten verschaffen.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwaebische.de.