Edwin Ernst Weber, der langjährige Kreiskultur- und Archivamtsleiter, hat in einer emotionalen Übergabe seine Funktion als Geschäftsführer des Kreiskulturforums abgegeben. Diese Entscheidung wurde notwendig, nachdem er im Sommer in den Ruhestand getreten ist. Weber, der das Kulturforum seit seiner Gründung im Jahr 2002 geleitet hat, bezeichnete seine Aufgabe als sein „Kind“. In einer Zeit, als der Landkreis Sigmaringen noch keine ausgearbeitete Kulturkonzeption hatte, hat er maßgeblich daran mitgewirkt, ein starkes Fundament zu legen.
Die erste Vorsitzende des Forums, Landrätin Stefanie Bürkle, lobte Webers Engagement und nannte die Erfolge, die in den letzten Jahrzehnten erzielt wurden. Unter Webers Führung ist der Landkreis zu einem Vorreiter in der kulturellen Förderung geworden. Sie betonte, dass sein Wirken einen großen Einfluss auf die Identität des Landkreises hatte. „Man sieht, was sie geleistet haben“, sagte Bürkle und verwies auf die hohe Bindungswirkung von Weber, die es gelungen ist, Ehrenamt und Hauptamt zu verbinden und somit stabile Mitgliederzahlen zu generieren.
Verabschiedungen und Neuwahlen
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Veranstaltung war die Verabschiedung von Nikolaus Mohr, einem Gründungsmitglied und stellvertretenden Vorsitzenden seit 2004. Stefanie Bürkle würdigte seine herausragenden Beiträge mit einem fachlichen und künstlerischen Hintergrund. Zusätzlich wurde Gerhard Fedscher nach zwölf Jahren im Amt des Kassenprüfers verabschiedet, der sich besonders in seiner Heimatgemeinde Ostrach und mit der deutsch-französischen Geschichte verdient gemacht hat.
Im Rahmen der Neuwahlen wurde Simon Klaiber, Hauptamtsleiter der Stadt Pfullendorf, einstimmig zum neuen Kassenprüfer gewählt. Franz Kerle aus Ostrach übernimmt ebenfalls einen stellvertretenden Vorsitz. „Ich möchte vor allem in kleineren Ortschaften etwas bewegen und Leute zusammenbringen“, so Kerle, der bereits durch ein Musikfestival und eine Theaterveranstaltung auf sich aufmerksam gemacht hat.
Neuer Geschäftsführer und zukünftige Projekte
Vera Hollfelder wird die Nachfolge von Edwin Ernst Weber antreten und wurde in der gleichen Sitzung zur neuen Geschäftsführerin des Kreiskulturforums gewählt. Seit dem 1. Juli übernimmt sie die Geschäfte und bringt bereits umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Archiv, Museen und Volkshochschule mit. „Keine Idee ist zu abwegig, darüber zu sprechen“, ermutigte sie die Mitglieder, offen auf sie zuzugehen und neue Konzepte zu entwickeln.
In der Sitzung wurde auch auf den Kulturschwerpunkt 2023 zurückgeblickt, der mit der Sonderausstellung „Kulturförderung im Landkreis Sigmaringen“ die Arbeit von Weber würdigte. Zudem wurde der aktuelle Kulturschwerpunkt „SIGnifikante Frauen“ vorgestellt, der ein breites Spektrum an Veranstaltungen zu Themen rund um Frauen in Kunst, Literatur und Musik bietet. Die stellvertretende Vorsitzende Diane Kopp äußerte sich erfreut über die bisherige große Teilnahme von über 2000 Teilnehmern an den Veranstaltungen.
Zukünftige Projekte wurden ebenfalls besprochen, darunter der Kulturschwerpunkt 2025 „Freiheit-Gleichheit-Gerechtigkeit – 500 Jahre Bauernkrieg – Was bleibt?“. Vera Hollfelder betonte die Bedeutung dieses Themas bis in die heutige Zeit und die geplante Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg, das im nächsten Jahr ebenfalls diesen historischen Kontext behandeln wird. Hier haben sowohl professionelle als auch hobbyistische Künstler die Möglichkeit, ihre Werke und Geschichten zu präsentieren. Die Kunstfreiheit im Landkreis soll hierbei deutlich gemacht werden.
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