Die Carl-Orff-Schule in Villingen-Schwenningen steht vor einem erheblichen Platzproblem. Mit einer aktuellen Schülerzahl von 130, die bis 2028 auf 160 steigen könnte, wird die Notwendigkeit einer Umbau- oder Neubaumaßnahme dringend diskutiert. Die Schule fungiert als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) und hat sich auf Kinder mit besonderem Förderbedarf, insbesondere bei geistiger Entwicklung, spezialisiert.
Im Bildungsausschuss des Kreistags wurde kürzlich eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die die Optionen zur Sanierung oder zum Neubau untersucht. Architekt Andreas Flöß erläuterte die Mängel des Gebäudes, das mittlerweile 45 Jahre alt ist. Diese Mängel betreffen sowohl die Fassade, die stark verglast ist, als auch die energetische Infrastruktur. Laut den Informationen des Amtes für Schule, Hochbau und Gebäudemanagement sind umfangreiche Renovierungsarbeiten notwendig.
Die Optionen im Überblick
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden drei Varianten vorgestellt: Zunächst eine Sanierung des bestehenden Gebäudes, die mit geschätzten Kosten von etwa zwölf Millionen Euro zu Buche schlägt, sowie zusätzliche acht Millionen Euro für einen Erweiterungsbau. Insgesamt wäre also mit Kosten von rund 20 Millionen Euro zu rechnen, wobei die Kreisverwaltung mit einem Landeszuschuss von 33 Prozent rechnet.
Die zweite Variante sieht einen Neubau auf einem angrenzenden städtischen Grundstück vor. Dieses Projekt könnte von Synergieeffekten mit der benachbarten Christy-Brown-Schule profitieren und würde ungefähr 26 Millionen Euro kosten. Allerdings gäbe es in diesem Fall keine Landeszuschüsse.
Die dritte Option, die das bestehende Schulgebäude abzureißen und am gleichen Ort neu zu bauen, erscheint komplizierter. Hier müsste die Carl-Orff-Schule während der Bauzeit von mindestens zweieinhalb Jahren in andere Räumlichkeiten umziehen, was vom Schulleiter jedoch nicht gewünscht wird.
Die Schulleitung erklärt zudem, dass die Zunahme der Schülerzahlen nicht nur lokal, sondern ein bundesweiter Trend sei. Schulleiter Michael Fraas und Landrat Sven Hinterseh betonen, dass Inklusion und die gestiegenen Anforderungen an die Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu diesem Anstieg geführt haben. In der Vergangenheit hielt man die Integration dieser Kinder in reguläre Klassen für die bessere Lösung, doch die Realität hat inzwischen aufgezeigt, dass es einen erhöhten Bedarf an spezialisierter Förderung gibt.
Angesichts der steigenden Schülerzahlen und der zeitlich drängenden Notwendigkeit einer Lösung, favorisiert die Kreisverwaltung die Sanierung und Erweiterung der Carl-Orff-Schule. Diese Entscheidung soll nun dem Kreistag zur Annahme empfohlen werden, um den Schülern auch in Zukunft eine angemessene Bildungsumgebung zu bieten.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.suedkurier.de.