Jeden Tag rollen über 70.000 Fahrzeuge durch die kleinen Orte Spaichingen und Balgheim! Eine erschreckende Zahl, die bereits 2019 bei einer umfassenden Messung ermittelt wurde. Der Durchgangsverkehr, der von Rottweil nach Tuttlingen führt, macht dabei mit fast 8.000 Fahrzeugen nur einen kleinen Teil des Gesamtverkehrs aus. Der Binnenverkehr und der Quell-Ziel-Verkehr, die die Region stark belasten, summieren sich auf über 42.000 Fahrzeuge!
Die Prognosen sind alarmierend: Bis 2035 wird ein Anstieg des Leichtverkehrs um 6 % und des Schwerverkehrs um 18 % erwartet. Das Verkehrschaos scheint vorprogrammiert! Um diesem hausgemachten Problem entgegenzuwirken, plant das Regierungspräsidium Freiburg eine Ortsumfahrung, die den Durchgangsverkehr und Teile des innerörtlichen Verkehrs auf eine neue Strecke umleiten soll.
Die Pläne für die Umfahrung
Drei Varianten stehen zur Auswahl: die Westumfahrung, die Ostumfahrung und die bahnnahe Trasse. Doch die Entscheidung ist noch nicht gefallen, obwohl die Vorplanung seit Sommer 2019 läuft. Matthias Henrich, Pressesprecher des RP, erklärt, dass der fachübergreifende Variantenabgleich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Auswertung von Lärm- und Luftbelastung sowie Machbarkeitsstudien für mögliche Tunnel sind noch im Gange.
Die erste Kostenschätzung aus dem Jahr 2014 bezifferte die Umfahrung auf etwa 26 Millionen Euro. Doch die Baupreise haben sich seither drastisch verändert. Aktuelle Schätzungen deuten darauf hin, dass die Kosten für die Ost- und Westumfahrung zwischen 40 und 60 Millionen Euro liegen könnten, während die bahnnahe Trasse mit Tunnel sogar 90 bis 100 Millionen Euro kosten könnte!
Die Varianten sind vielversprechend, aber die Planung wird durch die Vielzahl anderer Projekte und die begrenzten personellen Ressourcen der Landesstraßenbauverwaltung verzögert. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung letztendlich gewählt wird, um die Verkehrsprobleme in Spaichingen und Balgheim zu lösen!
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