Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur gemütliche Abende und Feste mit sich, sondern auch gesundheitliche Herausforderungen, speziell für Kinder. Im Landkreis Rottweil zieht derzeit ein Anstieg der Pseudokrupp-Fälle die Aufmerksamkeit auf sich. Bei dieser Erkrankung, die typischerweise bei kleinen Kindern auftritt, ist ein bellender Husten das Hauptsymptom, das oft gegen Abend oder in der Nacht auftritt.
Pseudokrupp, bekannt als eine Entzündung des Kehlkopfes, verursacht Symptome wie Heiserkeit und pfeifende Geräusche beim Einatmen. Das Risiko für diese Erkrankung steigt besonders im Herbst, da das Erkältungsvirus zu Kontakten mit den oft lästigen Symptomen führt. Wie die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg berichtet, sind vor allem Jungen von dieser Erkrankung betroffen.
Betroffenheit bei Kleinkindern
Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis zu drei Jahren. Diese Altersgruppe ist am häufigsten betroffen, woran auch die Entwicklung der Atemwege eine Rolle spielt: Bis etwa zum Vorschulalter wachsen die Atemwege in der Regel ausreichend, sodass die Wahrscheinlichkeit für Pseudokrupp-Anfälle sinkt. Letztes Jahr wurden im Landkreis Rottweil insgesamt 134 Kinder, die bei der AOK versichert sind, wegen Pseudokrupp behandelt. Bemerkenswert ist die steigende Anzahl von Fällen, mit einem jährlichen Anstieg von etwa acht Prozent.
Diese Entzündung wird häufig durch Viren ausgelöst, sodass eine Atemwegsverengung durch anschwellen der Schleimhäute entsteht. Darüber hinaus können auch Allergene und Bakterien eine Rolle spielen. Ein besonderes Augenmerk gilt der Luftqualität, da hohe Konzentrationen von Schadstoffen die Symptome verstärken können. Eine rauchfreie Umgebung ist für ein gesundes Aufwachsen von Kindern elementar.
Tipps für besorgte Eltern
In einem akuten Fall von Pseudokrupp ist es für Eltern entscheidend, Ruhe zu bewahren. Susanne Schleicher, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg, erklärt, dass Angst und Aufregung die Symptome verstärken können. Stattdessen ist es ratsam, das Kind aufrecht hinzusetzen oder hochzunehmen, damit es leichter atmen kann. Frische, kühle Luft kann dabei eine lindernde Wirkung erzielen, weshalb es empfehlenswert ist, ein Fenster zu öffnen. Sollte das Wetter kalt sein, sollte das Kind dementsprechend warm gehalten werden.
Die Anstrengung beim Atmen kann für das Kind belastend und sogar lethargisch machen. Daher ist eine Vorstellung bei einem Kinderarzt in jedem Fall ratsam, um ernsthafte Komplikationen auszuschließen. Im Falle von schwerer Atemnot sollten die Notrufnummer 112 gerufen und sofort ein Notarzt verständigt werden.
Aktuelle Informationen und Einschätzungen zur Thematik sind auch auf der Webseite der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg zu finden. Die steigenden Zahlen zeigen die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit, sowohl über Symptome als auch über geeignete Maßnahmen informiert zu sein. Gerade in diesen unbeständigen Zeiten ist es für Eltern wichtig, stets gewappnet zu sein.
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