Die Bauarbeiten an der Gäubahn, einem bedeutenden Verkehrsweg, der von Stuttgart über Böblingen und Horb bis nach Zürich führt, werden ab dem 13. Oktober 21 Uhr intensiver vorangetrieben. Für nahezu zwei Wochen müssen Pendler und Reisende mit signifikanten Einschränkungen rechnen, wie die Deutsche Bahn in einer aktuellen Mitteilung bekannt gab. In dieser Zeit wird es zu umfangreichen Zugausfällen kommen, was viele Fahrgäste vor neue Herausforderungen stellt.
Zu den durchgeführten Arbeiten gehören unter anderem die Erneuerung der Gleise zwischen Engen und Singen, der Einbau neuer Weichen in Stuttgart-Vaihingen sowie verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen. Parallel dazu schreitet auch der zweigleisige Ausbau im Landkreis Freudenstadt zwischen Horb und Neckarhausen voran. Dies ist Teil eines langfristigen Projekts zur Verbesserung der Infrastruktur. Außerdem wird in Rottweil eine Straßenbrücke über der Bahnlinie abgerissen.
Auswirkungen auf den Zugverkehr
Die Maßnahmen betreffen speziell die IC-Verbindung von Stuttgart nach Zürich, die in diesem Zeitraum nur auf dem Abschnitt zwischen Schaffhausen und Zürich verkehrt. Um die Reisenden zu unterstützen, wird zwischen Herrenberg und Singen ein stündlicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Diese Busse halten auch in der Stadt Rottweil. Zudem werden im Zweistundentakt Ersatzbusse zwischen Tuttlingen und Singen angeboten, die Stops in Engen haben.
Gerade für Pendler, die auf den Regionalzug RE 14a (Stuttgart – Horb – Rottweil) sowie RE 14b (Stuttgart – Eutingen im Gäu – Freudenstadt) angewiesen sind, bedeutet dies eine erhebliche Umstellung. Auch hier wird es Ersatzbusse geben. Besonders betroffen ist der RE 4 (Stuttgart – Konstanz), der während dieser Zeit komplett ausfällt. Wegen der Weichenarbeiten in Stuttgart-Vaihingen wird zudem der S-Bahn-Verkehr im Raum Stuttgart nur eingeschränkt stattfinden.
Die Bauarbeiten haben auch Folgen für die Nutzung der Schwarzwaldbahn. Hier wenden Züge der Linie RE 2, die aus Karlsruhe oder Offenburg kommen, in Engen. Auch hier wird ein Ersatzverkehr angeboten, um die Reisenden nach Singen und Konstanz zu bringen. Die Deutsche Bahn empfiehlt daher, die Reisezeiten großzügig einzuplanen und gegebenenfalls auf frühere Verbindungen auszuweichen, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Herausforderungen und Verzögerungen
Bereits in der Vergangenheit mussten Reisende der Gäubahn häufig Geduld aufbringen. Im Jahr 2023 war die Linie zwischen Juni und November aufgrund vergleichbarer Bauarbeiten gesperrt, die unter anderem den Ausbau eines Viadukts umfassten. Auch hier kam es aufgrund von Wetterbedingungen sowie Material- und Personalengpässen zu Verzögerungen. Diese Situation belastet seit langer Zeit den Bahnverkehr und sorgt für Unmut unter den Pendlern.
Die Fertigstellung der zweigleisigen Strecke zwischen Horb und Neckarhausen sowie des neuen Stellwerks in Horb war ursprünglich für Dezember angestrebt, jedoch führten auch hier Personalengpässe dazu, dass sich die Pläne weiter verzögerten. Bei den abschließenden Tests sind kurzfristige Sperrungen notwendig, was die Timeline weiter unter Druck setzt.
Dennoch bleibt die Gäubahn eine vitale Verbindung für viele Menschen, die beispielsweise aus dem Bodensee-Raum nach Stuttgart pendeln und dort den Fernverkehr nutzen wollen. Die Maßnahme zur Modernisierung zeigt zwar auf der einen Seite die Bemühungen um einen zeitgemäßen Bahnverkehr, bringt auf der anderen Seite jedoch auch erhebliche, vorübergehende Einschränkungen für die täglichen Reisenden mit sich. Genauere Informationen zu den Fahrplänen und Ersatzverbindungen sind auf der Webseite der Deutschen Bahn oder in der DB Navigator-App zu finden laut Media-Informationen.