REUTLINGEN. Über 75 Jahre spannende Geschichten und Schicksale – der Reutlinger General-Anzeiger (GEA) blickt auf eine bewegte Zeit zurück, geprägt von mitreißenden Ereignissen. Ehemalige Mitarbeiter des GEA teilen ihren persönlichen Rückblick auf unvergessliche Momente, von politischen Debatten bis hin zu sportlichen Triumphen – eine Reise durch die Erinnerungen, die die Region und die Zeitung selbst nachhaltig beeinflussten.
Ex-Chefredakteur Christoph Irion erinnert sich an einen denkwürdigen Abend im November 2010, als die hitzige Debatte um das Großprojekt Stuttgart 21 das Publikum in der Listhalle fesselte. Trotz der anfangs angespannten Atmosphäre schufen sie mit ihrer Moderation einen Raum für offenen Dialog, der die Menschen zusammenbrachte: „Ein elementar wichtiger Beitrag für die Demokratie“, so Irion. Roland Hauser, der ehemalige Lokalchef, bezeichnet die Entstehung der Reutlinger Stadthalle als sein prägendstes Erlebnis. „Das alles habe ich mit viel Herzblut begleitet“, berichtet er von seiner Begeisterung und den emotionalen Höhen und Tiefen rund um das Projekt.
Eindrucksvolle Sportmomente und bewegende Persönlichkeiten
Wolf-Dieter Gentner, der von 1976 bis 2000 als Sportchef tätig war, blickt auf die glorreichen Zeiten des Reutlinger Sports zurück. „Die German Masters waren eine Sensation!“, erinnert er sich an die Erfolge regionaler Athleten und sportlicher Großveranstaltungen. Unvergesslich bleiben auch die Begegnungen mit herausragenden Persönlichkeiten. Uschi Pacher, die Fotografin des GEA, erzählt von ihrem besonderen Moment mit dem ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt, der sie durch seine Hilfsbereitschaft überraschte und ihr ermöglichte, außergewöhnliche Fotos zu schießen.
Doch nicht alles war von Freude geprägt. Hansdieter Werner, ehemaliger Kulturredaktionsleiter, erinnert sich an den Schock des Todes des Starbaritons Hermann Prey im Jahr 1998. „Das war ein Schock“, schildert er die Auswirkungen auf die kulturelle Landschaft. Solche persönlichen Erlebnisse zeigen die Hingabe und Leidenschaft, die die Beschäftigten des GEA für ihre Arbeit und die Region aufbrachten, und bleiben bis heute in den Herzen der Menschen lebendig.