Als Go-Ahead im Sommer 2019 den Betrieb auf der Rems- und Murr-Bahn aufnahm, waren die Erwartungen an den neuen Anbieter hoch, obwohl die DB bereits mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Sowohl Passagiere als auch Mitarbeiter mussten sich schnell an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Der Markenwechsel zu Arverio hat zwar einige positive Entwicklungen mit sich gebracht, doch die Probleme auf den Strecken sind weiterhin spürbar.
Die zahlreichen Baustellen des vorherigen Anbieters DB haben bis heute erhebliche Auswirkungen auf den Fahrbetrieb. Insbesondere die umstrittenen Projekte wie Stuttgart 21 und der Digitale Knoten Stuttgart führen zu erheblichen Verzögerungen und Unannehmlichkeiten für die Pendler. Auch das digitale Fahrsicherungssystem ETCS macht vielen zu schaffen, da es noch nicht überall einwandfrei funktioniert. Zu den alltäglichen Schwierigkeiten kommen dann noch kleinere, doch nicht zu vernachlässigende Probleme hinzu, wie defekte Toiletten in den Zügen.
Umstrukturierungen und Herausforderungen
Fabian Amini, der CEO von Arverio, äußerte sich zuletzt zu den bestehenden Herausforderungen und den Fortschritten, die in den letzten Jahren erreicht wurden. Die Umbenennung von Go-Ahead in Arverio spiegelt nicht nur einen reinen Markenwechsel wider, sondern auch den Versuch, eine neue Identität zu schaffen, die eng mit den Bedürfnissen der Fahrgäste verbunden ist. Amini betont, dass trotz der eingetretenen Schwierigkeiten viele Abläufe mittlerweile gut eingespielt sind und die Zufriedenheit der Passagiere im Mittelpunkt der Bemühungen steht.
Allerdings sei das Unternehmen stets gefordert, Lösungen für die anhaltenden Probleme zu finden. Baustellen führen oft zu unvorhergesehenen Fahrplanänderungen, die für die Fahrgäste eine enorme Frustration darstellen. „Wir arbeiten eng mit den zuständigen Stellen zusammen, um die Auswirkungen der Baustellen zu minimieren und Umleitungen so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten“, erklärt Amini. Dabei ist das Ziel, die Leistung zu verbessern und die Regionalzüge zuverlässig zu machen.
„Die deutliche Verbesserung unserer Dienstleistung wird auch durch die Investitionen in neue Züge unterstützt“, fügt der CEO hinzu. Er hob hervor, dass die Modernisierung der Flotte ein Schritt in die richtige Richtung sei, um den Passagieren ein besseres Reiseerlebnis zu bieten.
Gerade in einem dynamischen Umfeld wie der Bahnbranche sind Anpassungen zwingend erforderlich. Auch wenn die Fenster der Züge nicht für einen einwandfreien Toilettenzugang sorgen sollten, bleibt es für das Unternehmen wichtig, die wahrgenommenen Mängel schnell zu beheben. „Dies sind kleine Dinge, die aber einen großen Einfluss auf die gesamte Reisekultur haben“, betont der Unternehmensleiter.
Zukunftsperspektiven von Arverio
Die bevorstehenden Veränderungen in der Bahninfrastruktur und die Herausforderungen durch neue Technologien sind stets im Fokus des Unternehmens. Die positive Entwicklung von Arverio ist untrennbar mit der Einhaltung von Fristen und der Umsetzung von effektiven Lösungen verbunden. Amini ist überzeugt, dass tiefgreifende interne Veränderungen benötigt werden, um die Verspätungsstatistiken signifikant zu verbessern.
Er äußerte sich auch optimistisch über die künftige Rolle von Arverio im regionalen Verkehr. Die Integration fortschrittlicher Technologien wird als Schlüssel zur Effizienzsteigerung gesehen. „Wir streben danach, die Bedürfnisse der Passagiere nicht nur zu erkennen, sondern aktiv darauf Bezug zu nehmen“, fügt er hinzu. Diese Ambitionen könnten langfristig die Grundlage für eine nachhaltige Verbesserung des Kundenerlebnisses legen.
In Anbetracht der verschiedenen Beschwerden und Herausforderungen, denen sich Arverio gegenübersieht, bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen diese Hürden in den kommenden Jahren überwinden kann. Amini wird weiterhin daran arbeiten, die Kommunikation mit den Fahrgästen zu optimieren und ein Transparenzniveau zu schaffen, das Vertrauen in die Marke aufbaut. „Wir sind uns bewusst, dass Worte allein nicht ausreichen – Taten müssen folgen“, so Amini abschließend.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, finden sich weitere Informationen in einem umfassenden Bericht auf www.zvw.de.