Heinrich Saur, der erste und letzte Bürgermeister der Gemeinde Würm, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Der Politiker, der für seine Verdienste um die Eingliederung von Würm in die Stadt Pforzheim bekannt ist, starb am 6. Oktober 2023. Saur hatte den Prozess, der zur kommunalen Eingemeindung führte, entscheidend geprägt und war ein respektiertes Mitglied der Gemeinde.
Im Jahr 1971 war Saur maßgeblich daran beteiligt, dass 87 Prozent der Würmer Bürger für den Zusammenschluss mit Pforzheim stimmten. Dies stellte nicht nur einen historischen Wendepunkt für die Gemeinde dar, sondern auch eine persönliche Errungenschaft für den damals 36-jährigen Saur, der zu diesem Zeitpunkt bereits als jüngster Bürgermeister im Landkreis Pforzheim bekannt war.
Ein Bürgermeister mit Weitblick
Heinrich Saur, geboren am 27. Dezember 1934 in Möckmühl, trat im Mai 1960 sein Amt als Bürgermeister von Würm an. Er galt als sehr populär und konnte sich beim ersten Wahlgang mit über 82 Prozent der Stimmen durchsetzen. Sein Vorgänger, Ludwig Bangert, hatte in über 20 Jahren Amtszeit viel erreicht, musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Saur setzte sein Erbe fort und befasste sich intensiv mit den verschiedenen positiven Veränderungen, die die Eingemeindung mit sich brachte.
Saur hatte bereits vor seiner Wahl umfangreiche Erfahrungen im öffentlichen Dienst gesammelt. Nach seiner Ausbildung als Verwaltungsgehilfe absolvierte er die Verwaltungsschule in Stuttgart und arbeitete in mehreren Ämtern, bevor er Bürgermeister wurde. Während seiner Amtszeit zielte Saur darauf ab, die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde zu bewältigen und erforderliche Infrastrukturprojekte, wie die Sanitärversorgung und den Straßenbau, voranzutreiben.
Besonders einflussreich war sein Beitrag zur Schaffung eines funktionierenden Verkehrssystems. Am 1. Juli 1971, einige Wochen vor der offiziellen Eingliederung, fuhr erstmals ein städtischer Bus – der „Vierer“ – nach Würm, was den Einheimischen eine erweiterte Mobilität bot. Diese Verbesserung des öffentlichen Verkehrs war Teil von Saur’s umfassendem Plan für die Gemeinde.
Nach der politischen Karriere
Nachdem Saur 1980 in den Ruhestand trat, wechselte er in die Privatwirtschaft. Er wurde Geschäftsführer von Parkhäusern in der Stadt und setzte sein Engagement in der Gemeinde fort, indem er sich beispielsweise beim Obst- und Gartenbauverein einbrachte. Trotz seiner Rückkehr in die Privatwirtschaft blieb er stets in der Erinnerung der Bürger von Würm als engagierter und taktvoller Bürgermeister, der sich für das Wohl seiner Gemeinde eingesetzt hat.
Die Trauerfeier für Heinrich Saur wird am 21. Oktober 2023 um 14 Uhr auf dem Friedhof in Würm stattfinden. Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch und der Ortsvorsteher Florian Bähr würdigten seine Verdienste und betonten, dass Saur mit großem Engagement und Sachverstand zur Weiterentwicklung der Stadt und seiner Heimatgemeinde beigetragen hat. Sein Verlust wird tief im Herzen der Bürger von Würm und darüber hinaus spürbar sein.
Für mehr Informationen zu diesen Ereignissen und zur Person Heinrich Saur, besuchen Sie bitte den zugrunde liegenden Bericht auf bnn.de.