Im Ostalbkreis sorgt eine kürzlich abgehaltene Feier des Aalener Ostalb-Klinikums für erhebliche Aufregung unter den Mitarbeitern der benachbarten Virngrund-Klinik in Ellwangen. Während einige mit Zukunftssorgen kämpfen, feierten die Kollegen in Aalen, was von vielen als unangebracht empfunden wird. Ralf Mergenthaler, Pressesprecher der Kliniken Ostalb, betont, dass das Fest bereits seit Monaten geplant sei und unabhängig von den aktuellen Entwicklungen im Kreistag stattgefunden habe.
„Die Kolleginnen und Kollegen in Ellwangen verbringen nachts wach, besorgt über ihre berufliche Zukunft“, erklärte Mergenthaler in einem Interview. Trotz der im Kreistag beschlossenen Maßnahmen, die zur Schließung der OP-Säle in Ellwangen führen werden, fand das Fest wie gewohnt statt. Mergenthaler versicherte, dass solche Veranstaltungen stets langfristig organisiert werden und sollen den Mitarbeitern Wertschätzung zeigen sowie Möglichkeiten für den persönlichen Austausch bieten.
Unsicherheit unter den Mitarbeitern
Die Schließungen und Verlegungen von Abteilungen, die durch den Kreistagsbeschluss eingeleitet wurden, haben die Belegschaft in der Virngrund-Klinik in große Unsicherheit gestürzt. Mitarbeiter berichteten gegenüber der „Ipf- und Jagst-Zeitung“ von persönlichen Ängsten und einem Gefühl der Demütigung. Eine anonym bleibende Mitarbeiterin äußerte: „Der Zeitpunkt geht gar nicht, das ist unsensibel.“ Diese Äußerung verdeutlicht das Spannungsfeld, in dem die Mitarbeiter leben, während ihre Kollegen feiern.
Franziska Schuster, die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Ellwanger Gemeinderat, kommentierte die Situation mit den Worten, dass die zeitliche Nähe der Feier zum Kreistagsbeschluss unglücklich sei. „Während die einen nachts vor lauter Zukunftsangst nicht schlafen können, feiern die anderen in dem Wissen, dass ihr Standort gestärkt wurde“, so Schuster. Diese Botschaft könnte unbeabsichtigt eine starke Signalwirkung erzeugen.
Kritik von der politischen Seite
Die Bedenken über die Feierlichkeiten erreichen auch die politischen Vertreter. Armin Burger, Fraktionsvorsitzender der CDU, meinte, dass Teambuilding-Maßnahmen in der gegenwärtigen angespannten Situation sinnvoll wären, jedoch ein Fest unter den gegebenen Umständen schwer nachvollziehbar sei. Er wies darauf hin, dass die Verantwortlichen der Kliniken einen wertschätzenden Umgang mit den betroffenen Mitarbeitern pflegen sollten, der in den letzten Monaten oft vermisst wurde.
Unterdessen stellt Mergenthaler klar, dass die Verbindung zwischen diesen Feiern und der Qualität der Arbeit in den Kliniken nicht gegeben sei. Die Führungsebene plane bereits weitere Veranstaltungen, um den Austausch zu fördern, darunter eine Weihnachtsfeier in Ellwangen im Dezember. In der Zwischenzeit bleibt jedoch abzuwarten, wie die Belegschaft der Virngrund-Klinik auf diese Situation reagiert. Für zusätzliche Informationen zu diesem Debakel und den damit verbundenen Reaktionen kann ein Bericht auf www.remszeitung.de konsultiert werden.
Details zur Meldung
