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Zweimotorige Piper Seneca: Gefahr beim Aufstieg nach Motorenausfall!

Drama am Himmel über Osnabrück-Atterheide: Eine Piper Seneca mit einem erfahrenen 30-jährigen Piloten und drei Passagieren stürzt kurz nach dem Start ab, verletzt dabei zwei Insassen schwer und wirft Fragen zu unerklärlichen technischen Pannen und fehlenden Notfallvorbereitungen auf!

Ein folgenschwerer Vorfall ereignete sich am Flugplatz Osnabrück-Atterheide, als eine Piper PA-34 Seneca während des Starts in Schwierigkeiten geriet. Der 30-jährige Berufspilot war am Steuer, begleitet von drei Passagieren, und plante einen IFR-Flug nach Offenburg. Die Flugverhältnisse waren gemäßigt, jedoch traten unverhoffte Probleme auf, sobald die Maschine abgehoben war.

Um 11:05 Uhr startete die Seneca auf der Piste 09. Sofort nach dem Abheben stellte der Pilot fest, dass das linke Triebwerk kaum Leistung erbrachte, was zu einer kritischen Situation führte. Aufgrund des asymmetrischen Schubs neigte sich das Flugzeug nach links, und der Pilot musste rasch entscheiden, wie er damit umgingen sollte, obwohl die Platzrunde in die entgegengesetzte Richtung verlief.

Technische Herausforderungen bei der Piper Seneca

Als das Flugzeug weiter in die Luft stieg, wurde die Leistung des verbliebenen Triebwerks unzureichend. Der Pilot hatte keine Wahl, als eine Bruchlandung auf einem Acker zu versuchen, da er nicht genug Höhe halten konnte. Der Anflug in turbulenten Winden führte dazu, dass die Maschine schließlich mit der linken Tragfläche zuerst aufsetzte, sich um 180 Grad drehte und stark beschädigt zum Stillstand kam. Zwei der Insassen erlitten schwere Verletzungen, während die anderen beiden lediglich leicht verletzt wurden.

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Die nachfolgende Untersuchung des Vorfalls durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) stellte die Experten vor einige Rätsel. Die zentrale Frage war, warum das linke Triebwerk bereits beim Start so dramatisch an Leistung verlor. Nach dem Unfall wurde der Motor getestet und zeigte keine mechanischen Mängel, abgesehen von Schäden durch den Aufprall.

Eine eingehende Überprüfung des Kraftstoffsystems ergab, dass im Kraftstoffverteilerventil des linken Triebwerks zum Zeitpunkt des Vorfalls kein Kraftstoff vorhanden war. Die Ursache für dieses Phänomen ließ sich nicht eindeutig bestimmen. Es gab Überlegungen, dass ein sporadischer Fehler im Kraftstoffsystem oder eine fehlerhafte Stellung des Kraftstoffventils vorgelegen haben könnte. Auch wenn der Pilot angab, beide Ventile geöffnet zu haben, konnte eine Fehlbedienung nicht ausgeschlossen werden.

Probleme mit Leistung und Notfallplanung

Ein weiteres bedeutendes Anliegen war die Frage, warum das verbleibende Triebwerk nicht ausreichte, um das Flugzeug in der Luft zu halten. Nach Feststellungen war die Geschwindigkeit, die für eine effiziente Steigrate notwendig ist, nicht erreicht worden. Der Pilot erreichte Temperaturen zwischen 63 und 74 Knoten, was viel zu niedrig war, um eine sichere Steigleistung zu garantieren.

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Darüber hinaus stellte sich heraus, dass der Propeller des ausgefallenen Motors schnell zum Stillstand kam, was die Situation zusätzlich verschärfte. Dies geschah aufgrund der ‚Start Locks‘, die verhinderten, dass sich der Propeller in eine zustandslose Position bewegte, was die Flugleistung gravierend beeinträchtigte. Hinzu kam, dass der Pilot das Fahrwerk nach dem Abheben möglicherweise nicht einfahren konnte, was die Untersuchung ebenfalls nicht eindeutig klären konnte.

Ein weiterer kritischer Punkt war die Überladung des Flugzeugs, die die zulässige Gewichtsgrenze um etwa 60 Kilogramm überschritt. Diese Überlastung könnte zusätzlich die Flugdynamik negativ beeinflusst haben. Der Bericht der BFU wies außerdem darauf hin, dass der Pilot kein Notfall-Briefing durchgeführt hatte, in dem mögliche Szenarien für den Fall eines Triebwerkausfalls besprochen werden konnten.

Die Ermittler hoben hervor, dass es in der Nähe des Flughafens geeignete Notlandeflächen gegeben hätte, während der Weg, den das Flugzeug nach dem Start nahm, über bewohntem Gebiet verlief. Gemäß den Richtlinien sollte der Pilot bei einem Motorenversagen mit einer Querneigung zum funktionierenden Motor fliegen, was möglicherweise ebenfalls nicht durchgeführt wurde. Diese Feststellungen verdeutlichen den enormen Stress und Druck, dem der Pilot in dieser kritischen Situation ausgesetzt war, was zu Fehlern führen kann.

Dieser Vorfall am Flugplatz Osnabrück-Atterheide zeigt die fundamental wichtigen Lektionen der Luftfahrt, insbesondere die Notwendigkeit, vor jedem Flug einen Notfallplan zu entwerfen und sich an die vorgeschriebenen Verfahren zu halten. Auch wenn der Pilot alle Richtlinien befolgt hätte, wäre die Leistung des Flugzeugs mit nur einem funktionierenden Triebwerk begrenzt gewesen.

Für eine tiefere Auseinandersetzung mit den Hintergründen und den jüngsten Erkenntnissen zu diesem Vorfall steht der Bericht auf www.fliegermagazin.de zur Verfügung.

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