Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) hat kürzlich ihre Naturschutzprojekte für das Jahr 2024 präsentiert und dabei die Köhlersaue in Wächtersbach erfolgreich von störender Vegetation befreit, um der gefährdeten Gelbbauchunke einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Die GNA blickt auf das vergangene Jahr zurück und hebt die Bedeutung von Kooperationen mit verschiedenen Partnern hervor. Zu den durchgeführten Projekten zählen Maßnahmen in den Bereichen Renaturierung, Artenschutz und Umweltbildung, die oft gemeinsam mit lokalen Akteuren realisiert wurden.
Ein bedeutendes Projekt ist die Kooperation mit dem Nabu Biebergemünd-Flörsbachtal zur Wiederbelebung der Lohrbachaue als Feuchtgebiet, die seit 2021 läuft. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehören der Rückbau eines baufälligen Schafstalls und das Mähen des Geländes, um Gehölz- und Neophytenbewuchs zu reduzieren. Zudem wurde eine 1000 Quadratmeter große Flutmulde mit Fortpflanzungstümpeln für verschiedene Amphibienarten angelegt. Auch die GNA-Stiftung Mensch und Natur plant die Neuanlage eines Flachwassertümpels im Februar 2024.
Vielfältige Naturschutzmaßnahmen
Im Sommer 2023 konnten weitere Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Feuchtgebiets Herrenbruch umgesetzt werden, darunter die Umwandlung eines Grabens in ein Feuchtbiotop. Die „Kiebitzinsel“ wurde mit einer heimischen Blühmischung eingesät, was bereits zur Sichtung von Waldwasserläufern und Bekassinen in den neuen Biotopen führte. Darüber hinaus wurde ein Schilfbiotop renaturiert, das als Lebensraum für die Wasserralle dient. Die Erneuerung des See-Lehrpfades am Ruhlsee erfolgte in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold.
Die GNA arbeitet seit 2022 mit der Firma Paltech zusammen, um die Ausbreitung der giftigen Herbstzeitlose zu bekämpfen. Dank eines Zusatzgewinns der Umweltlotterie „Genau“ konnte ein Pflegeeinsatz für die Gelbbauchunke in der Köhlersaue realisiert werden. Für das kommende Jahr plant die GNA verschiedene Events und Seminare, darunter Outdoor-Events für Kinder sowie ein Seminar zur Gewässerkunde. Zudem werden Möglichkeiten für Spenden im Bereich Natur- und Artenschutz angeboten.
Die Gelbbauchunke, eine herausragende Art, die in regelmäßig überfluteten Auen lebt, kommt ausschließlich in Europa vor, wobei Baden-Württemberg im Zentrum ihrer Verbreitung liegt. Diese Art ist mobil und anpassungsfähig und findet in wassergefüllten Fahrspuren, die beim Holztransport entstehen, ideale Fortpflanzungsstätten. Trotz ihres ökologischen Wertes sind diese Flächen aus Sicht des Bodenschutzes nicht erwünscht. Die Gelbbauchunke ist europarechtlich streng geschützt, und es werden zahlreiche Erhaltungsmaßnahmen in FFH-Gebieten durchgeführt, wie ForstBW berichtet.
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