Die MHP Riesen Ludwigsburg haben am Mittwochabend einen wichtigen Schritt gemacht, um ihre jüngste Niederlage in Braunschweig vergessen zu machen. Gegen die Seawolves Rostock, die bisher als Tabellenzweiter nach der Saison gestartet waren, gelang ein hart erkämpfter 70:64-Sieg. Das Spiel fand am Mittwoch in der heimischen Arena statt und die Ludwigsburger zeigten eine solide Leistung, trotz suboptimaler Bedingungen.
Trainer John Patrick war nach dem Spiel sichtlich erleichtert, auch wenn die Leistung seines Teams noch nicht vollkommen überzeugte. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, betonte Patrick. „Wir waren etwas müde, weil wir erst am Dienstag mit dem Zug und Verspätung aus Braunschweig zurückgekommen sind.“ Die Mannschaft hatte vor dem Spiel eine bittere Niederlage mit 20 Punkten Differenz einstecken müssen, weshalb der Trainer die defensive Stärke in diesem Spiel besonders hervorhob.
Defensive im Fokus
In der Tat war das Spiel gegen Rostock eher ein Defensivschlacht als ein Offensivspektakel. Ludwigsburg kam nicht über die 80 Punkte-Marke, die in dieser Saison noch nicht erreicht wurde, sammelte aber mit einer soliden Defensive den zweiten Sieg ein. Besonders beeindruckend war, dass die Riesen nur sieben Ballverluste zu verzeichnen hatten, während Rostock 18 Mal den Ball abgab. „Im Vergleich zur letzten Partie war das viel besser, es war eine Defensiv-Schlacht“, äußerte Patrick.
Ein Lichtblick in der Offensive war 17-jährige Jacob Patrick, der elf Punkte erzielte und in der Defensive eine deutliche Verbesserung zeigte. Auch der junge Julis Baumer fiel auf, nicht nur wegen seiner drei Punkte, sondern aufgrund seiner beeindruckenden Vita. Trotz seines Alters geht er noch zur Schule, hatte bis 17:30 Uhr Unterricht und trat dann auf das Parkett. Trainer Patrick bemerkte dazu: „Er ist ein sehr seriöser Junge, aber wir müssen auf seine Doppelbelastung Rücksicht nehmen, er hat ja auch noch Hausaufgaben zu machen.“
Verbesserungspotential
Trotz des Sieges gibt es bei den MHP Riesen noch mehrere Bereiche, die verbesserungswürdig sind. Eine der größten Schwächen scheint die Freiwurf- und Dreierquote zu sein, die mit 72 beziehungsweise 29 Prozent nicht optimal ist. „Es gibt noch sehr viel zu verbessern“, sagte Patrick und klärte die Spieler daraufhin über die kommenden Herausforderungen auf. Am Samstag steht ihnen ein weiteres wichtiges Spiel bevor: Sie müssen beim Ex-Meister Ulm antreten, der stark in die Saison gestartet ist.
Eine Ungewissheit bleibt auch bezüglich des Teams selbst, da Kellan Grady aufgrund einer Handverletzung, die er sich in Braunschweig zugezogen hatte, nicht im Spiel gegen Rostock auf der Bank saß. Die Situation um den Spieler ist unklar, ebenso wie die Zukunft des US-Amerikaners Kevin Cross, der ebenfalls nicht spielen konnte, während er in Zivil auf der Bank präsent war. Sollten die Leistungen der Spieler nicht den Erwartungen entsprechen, zögert Trainer Patrick nicht, Veränderungen vorzunehmen, selbst nach dem Saisonbeginn.
Für die Ludwigsburger gilt es nun, die Leistung zu steigern und ihre Offensive zu verbessern, um langfristig in der Basketball-Bundesliga erfolgreich zu sein. Der Rückblick auf das Spiel gegen Rostock wird dennoch als positiver Schritt in die richtige Richtung angesehen, auch wenn es noch einen steinigen Weg zu beschreiten gibt. Der Fokus liegt klar auf der kommenden Partie gegen Ulm, wo die Riesen zeigen wollen, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben.