Diana Weber, eine erfahrene Heilpraktikerin aus Bietigheim-Bissingen, hat über 1000 Patienten behandelt und fordert mehr Akzeptanz für ihren Beruf. „Ich fühle mich diskriminiert“, sagt die 63-Jährige, die oft mit dem Vorurteil der Quacksalberei konfrontiert wird. Besonders ärgert sie der Vorwurf der fehlenden Wissenschaftlichkeit, der häufig aus der Schulmedizin kommt. Weber ist der Meinung, dass es Zeit ist, den Heilpraktikern eine faire Chance zu geben und Vorurteile abzubauen.
Die Situation eskalierte, als Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plante, die Kostenübernahme von Heilpraktikern durch gesetzliche Krankenkassen zu verbieten. Lauterbach kritisierte die Homöopathie als unwissenschaftlich und bezweifelte die Wirksamkeit von Globuli. Diese Äußerungen fanden Unterstützung bei FDP-Politikern, was Weber als Diskurs in „abgehobenen Kreisen“ bezeichnet. Sie stellt fest, dass die meisten ihrer Patienten selbst zahlen und sich bewusst für alternative Heilmethoden entscheiden. „Der mündige Patient weiß, dass er seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen muss“, sagt sie.
Heilpraktiker als Ergänzung zur Schulmedizin
Weber sieht ihre Arbeit als wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin. In ihren 23 Jahren als Heilpraktikerin hat sie sich auf Rückenleiden spezialisiert und nutzt dafür Massagen und Blutuntersuchungen. Sie betont, dass Schulmediziner oft nicht die Zeit haben, um Patienten ausführlich zu beraten. „Ich entlaste die Kassen“, erklärt sie und fragt sich, warum ihr Beruf so oft angefeindet wird. Mit einem Stundensatz von 80 Euro sieht sie sich nicht als übertrieben geschäftstüchtig, sondern als ehrliche Dienstleisterin, die von ihren Patienten geschätzt wird.
Weber ist überzeugt, dass Heilpraktiker ein wichtiges Bindeglied im Gesundheitssystem sind. Sie weist darauf hin, dass die Zulassung zur Heilpraktikerprüfung anspruchsvoll ist und niemand etwas geschenkt bekommt. Nach einer dreijährigen Ausbildung müssen angehende Heilpraktiker in einer Prüfung vor Ärzten im Gesundheitsamt ihr Wissen unter Beweis stellen. Weber, die zuvor im Pharma-Großhandel tätig war, hat diese Herausforderung gemeistert und sieht sich als kompetente Ansprechpartnerin für ihre Patienten.