Das Mosaik, das normalerweise die „sieben Früchte des Heiligen Landes“ im Davidstern zeigt, ist nun durch Absperrgitter und Planen verhüllt. Die Polizei hat das Staatsschutzdezernat eingeschaltet, da es sich um eine mutmaßlich politisch motivierte Straftat handeln könnte. Der Sprecher der Polizei bestätigte, dass am Tatort Spuren gesichert worden sind, die nun analysiert werden. Bislang gibt es allerdings keine verdächtigen Personen.
Reaktionen auf den Vandalismus
Die Zerstörung des Mosaiks hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst, insbesondere unter Religionsvertretern. Mirja Kon-Thederan, die geschäftsführende Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Garten der Religionen“, äußerte, dass dieser Vorfall als „verheerendes Symbol“ für einen Ort der Einheit und des Friedens gewertet werden müsse. Zudem deutete sie darauf hin, dass ein antisemitischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, da die Steinchen aufbewahrt werden, um für künftige Nachforschungen zur Verfügung zu stehen.
Der evangelische Dekan Thomas Schalla beschrieb die Taten als „Skandal“ und betonte, dass der Garten als Raum für Dialog und Versöhnung fungiere. Der Vandalismus schade nicht nur der jüdischen Gemeinschaft, sondern betreffe alle Religionsgemeinschaften gleichermaßen.
Geplante Wiederherstellung
Die Stadt Karlsruhe plant, das beschädigte Mosaik im nächsten Frühjahr zu restaurieren. Ein Sprecher der Stadt erklärte, dass es keine Schäden an anderen religiösen Mosaiken im Garten gäbe. Die Stadt hat eine Strafanzeige gestellt, da es Anzeichen für eine gezielte und politisch motivierte Beschädigung gibt. Der Garten der Religionen, der bereits vor neun Jahren eingerichtet wurde, ist ein Symbol für den interreligiösen Dialog und die kulturelle Vielfalt in der Region.
Insgesamt besteht der Garten aus fünf kleinen Kreisen, die jeweils einer der fünf Weltreligionen gewidmet sind: Buddhismus, Christentum, Islam, Judentum und Hinduismus. Auch andere Religionen sind durch Stelen am Rand des Gartens vertreten. Die Erhaltung und der Schutz solcher Orte sind entscheidend für die Förderung des gegenseitigen Respekts und Verständnisses in unserer Gesellschaft. Mehr dazu findet man in einem Bericht auf www.rheinpfalz.de.