Am vergangenen Freitag gab es in Karlsruhe einen besorgniserregenden Vorfall von Betrug, der einmal mehr die Taktiken von sogenannten "Schockanrufern" verdeutlicht. Die Kriminalpolizei wurde mit mehreren Meldungen zu betrügerischen Anrufen konfrontiert. In einem besonders erschütternden Fall fiel eine ältere Dame aus Weingarten den Betrügern zum Opfer und musste sowohl Bargeld als auch Schmuck abgeben.
Die Telefonate fanden vornehmlich in den Morgen- und Mittagsstunden statt. Hierbei gaben die Täter vor, dass ein Angehöriger der Angerufenen in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt sei. Dies sei ein gravierender Vorfall mit Verletzten oder gar Toten, weshalb sofort eine Kautionszahlung nötig sei, um zu vermeiden, dass der betroffene Verwandte inhaftiert werde.
Das perfide Vorgehen der Betrüger
Obwohl einige der Anrufenden von der Betrugsmasche früher gehört hatten und den Versuch schnell erkannten, gelang es den Tätern durch geschickte Gesprächsführung, das Vertrauen einer Seniorin aus Weingarten zu gewinnen. Gegen 10 Uhr morgens nahm der vermeintliche Polizeibeamte Kontakt mit der Dame auf und berichtete von einem tödlichen Unfall, wobei er sie aufforderte, mehrere zehntausend Euro zu bezahlen.
In dem Glauben, ihrer Tochter helfen zu müssen, übergab die Dame schließlich gegen 11 Uhr vor ihrem Wohnanwesen im Burgunderweg Bargeld an einen unbekannten Abholer. Nachdem sie in den folgenden Stunden weiterhin Anrufe vom angeblichen Polizeibeamten erhielt, hob sie zusätzliches Geld ab und übergab gegen 14 Uhr erneut Bargeld und Schmuck.
Die Beschreibung des Abholers, die die Dame lieferte, lässt auf einen Mann im Alter zwischen 25 und 30 Jahren schließen, ungefähr 160 cm groß mit schlanker Statur und kurz geschnittenen schwarzen Haaren sowie einer schwarzen Jacke.
Die Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei übernommen und die Behörde sucht nun dringend nach Zeugen, die Hinweise zu dem Geldabholer geben können. Insbesondere Personen, die in den umliegenden Straßen wie dem Katzenbergweg, der Steingasse und dem Burgunderweg wohnen und möglicherweise über Überwachungskameras verfügen, sind aufgerufen, sich zu melden. Bei verdächtigen Beobachtungen können sie sich unter der Rufnummer 0721 666-5555 mit dem Kriminaldauerdienst Karlsruhe in Verbindung setzen.
Warnung vor Betrugsmasche
In Anbetracht der aktuellen Vorfälle bittet die Polizei dringend darum, insbesondere ältere Mitbürger*innen und deren Angehörige auf ihre Vorgehensweisen aufmerksam zu machen. Es gibt einige präventive Tipps, die helfen können, sich vor solchen Betrügern zu schützen:
- Seien Sie misstrauisch bei schnellen Forderungen oder der Kontaktaufnahme von Fremden.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und legen Sie im Zweifelsfall einfach auf.
- Rufen Sie sofort die Polizei unter 110, aber nutzen Sie nicht die Rückruftaste, da dies die Betrüger mit Ihnen verbinden könnte.
- Sprechen Sie nicht über persönliche oder finanzielle Verhältnisse am Telefon.
- Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen.
Für weitere Informationen zu diesen und anderen Themen gibt es wertvolle Präventionstipps auf der Website www.polizei-beratung.de.
Die Kriminalität in diesem Bereich ist alarmierend und notwendig ist es, dass die Gemeinschaft zusammenarbeitet, um solche Taten zu verhindern und die Betroffenen zu schützen.
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