Die Badischen Architekturpreise wurden zum dritten Mal verliehen, und Karlsruhe durfte sich über ein bemerkenswertes Ergebnis freuen: Vier der insgesamt zehn Auszeichnungen gingen an die Stadt. Diese Ehrung ist nicht nur ein Indikator für die kreative Architektur in der Region, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung für die Gestaltung und Innovation im Bauwesen.
Die Verleihung fand am vergangenen Samstagabend in sasbach im Kloster Erlenbad statt. Bei einer festlichen Gala verlieh der Architekt und Projektentwickler Jürgen Grossmann die Preise und verlieh der Veranstaltung einen Hauch von Glamour. Die Jury hatte aus 193 Bewerbungen ausgewählt, was die hohe Wettbewerbsintensität unterstreicht. Ein demokratischer Ansatz war ebenfalls Teil des Auswahlverfahrens: Das Publikum konnte in einer Online-Abstimmung für seine Favoriten stimmen.
Kurzportrait der Gewinner
In der Kategorie Wohnbau wurde das innovative Projekt „Haus 4080“ in Durlach ausgezeichnet. Entworfen von Ulrike Fischer und ihrem Büro Linking Architecture, besticht das Gebäude durch eine markante Fassade aus Sichtbeton und eine auffällige Dachform. Die Jury lobte die gelungene Integration des Baus in die Umgebung und die durchdachte Architektur auf kompaktem Raum. Dieses einzigartige Wohnhaus bietet nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein vertikales Wohnerlebnis auf nur 40 Quadratmetern Grundfläche.
In der Kategorie Innenarchitektur erhielt die Materialbibliothek der Fakultät für Architektur des KIT den Preis. Dieses Projekt, des Architekturbüros STUDIO–MRA aus Stuttgart, bietet eine beeindruckende Sammlung von Materialmustern und ist ein Ort des Lernens und Experimentierens für Architekturstudenten. Die Jury würdigte die Bedeutung dieser Bibliothek für die Entwicklung einer neuen Baukultur, die auf Nachhaltigkeit und Innovation abzielt.
Für die herausragenden Leistungen der Nachwuchstalente wurde der Young Talent Award an Doreen Brinker vergeben. Sie beeindruckte mit ihrer Masterarbeit über die Transformation eines historischen Brauereigeländes in Pforzheim, die in der Kategorie Nachwuchsdesign ausgezeichnet wurde.
Der Badische Architekturpreis zeigt sich nach drei Ausgaben auf Erfolgskurs. Wie Stifter Jürgen Grossmann betont, ist die Resonanz auf den Preis in diesem Jahr besonders positiv, da die Anzahl der eingereichten Projekte und der Stimmen aus der Bevölkerung signifikant gestiegen ist. Dies verdeutlicht das gestiegene Interesse und die Bedeutung der Architekturpreise für die Region und darüber hinaus.
Zu den weiteren ausgezeichneten Werken zählen die Produktionserweiterung der Halle 2 Rossmanith in Heidelberg von AAg Architekten und das Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach, entworfen von Ecker Architekten. Diese Ehrungen unterstreichen die Vielfalt und die Qualität der Architektur in Baden-Württemberg.
Die Badischen Architekturpreise haben sich als wichtige Plattform etabliert, die nicht nur herausragende Bauten würdigt, sondern auch zur Diskussion über die zukünftige Entwicklung von Städten und deren architektonischen Herausforderungen anregt. In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und innovative Ansätze in der Baukunst immer mehr an Bedeutung gewinnen, stellt der Preis eine wertvolle Anerkennung dar.
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten und den Gewinnern finden sich in einem aktuellen Artikel bei bnn.de.