Der Maschinenbauer Manz AG mit Hauptsitz in Reutlingen hat zum Jahresende 2024 Insolvenz angemeldet. Die Entscheidung, die am Amtsgericht Stuttgart offiziell wurde, betrifft weltweit rund 1.200 Mitarbeiter, wovon etwa 490 am Stammsitz beschäftigt sind. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grubb Brugger bestellt. Mucha informierte die Belegschaft über den Insolvenzantrag und versicherte, dass der Geschäftsbetrieb weiterhin aufrechterhalten wird.
Bereits im August 2024 hatte Manz an zwei Standorten in Baden-Württemberg Kurzarbeit angemeldet, was auf stark gesunkene Auftragszahlen zurückzuführen war. Das Unternehmen produziert hauptsächlich Anwendungen für die Automobilindustrie, Elektromobilität und Medizintechnik. Die finanziellen Probleme von Manz sind auf einen frühzeitigen Kapazitätsaufbau in der Elektromobilität zurückzuführen, der nicht durch Umsatzerlöse ausgeglichen werden konnte. Im Jahr 2023 erzielte die Manz AG einen Umsatz von 249 Millionen Euro und beschäftigte rund 1.500 Mitarbeiter weltweit.
Sanierung und Investorensuche
Die Suche nach einem strategischen Investor aus der Branche wurde bereits eingeleitet. Der Insolvenzverwalter äußerte die Zuversicht, bis zum Frühjahr 2025 einen Käufer zu finden. Zudem könnte Manz von der Börse genommen werden; das Unternehmen war 2006 an die Börse gegangen. Parallel dazu gab es in der Branche bereits andere Maschinenbauer, wie beispielsweise Illig aus Heilbronn, die Insolvenz anmeldeten, jedoch durch Investoren einen Neuanfang wagten.
Die Investitionen in die Batteriezellfertigung wurden durch die seitens großer Hersteller verschobenen oder gestrichenen Investitionen belastet. Die Erwartungen an das Marktpotenzial in Europa haben sich nicht erfüllt, was zur aktuellen finanziellen Situation führte. Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Umsatz zwischen 170 und 180 Millionen Euro prognostiziert.
Für weitere Informationen über die Insolvenz und die zukünftigen Schritte von Manz AG können die Artikel bei Merkur und Manz AG nachgelesen werden.
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