Ein glanzvoller Abend im Heilbronner Parkhotel: Die Württemberger Landesweinprämierung zog zahlreiche Gäste an, die sich bei erlesenen Weinen und kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen ließen. Die atemberaubende Aussicht vom zehnten Stock, untermalt von den Klängen des Violinisten Jan Vajs und Gitarristen Patrick Wörsching, sorgte für eine festliche Stimmung. Doch trotz der festlichen Atmosphäre schwebte eine Frage über den Köpfen der Anwesenden: Wer wird der Nachfolger des im März verstorbenen Präsidenten Hermann Hohl?
Die Unsicherheit über die Zukunft des Weinbauverbands war ein zentrales Thema des Abends. Vize-Präsident Peter Albrecht ließ in seiner Begrüßung durchblicken, dass eine Vorschlagsliste mit möglichen Nachfolgern erstellt wird. Co-Vize Bernhard Idler betonte, dass die Suche nach einem neuen Präsidenten nicht einfach sein wird: „Einen zweiten Hermann Hohl, der das Amt als Fulltime-Job ausfüllt, bekommen wir nicht, das ist klar.“ Stattdessen wolle man das Profil des neuen Präsidenten individuell anpassen. Die Gespräche über mögliche Kooperationen mit anderen Agrarverbänden wurden ebenfalls angestoßen, wobei Stefan Kerner vom Bauernverband Synergien zwischen Bauern und Winzern in den Raum stellte.
Ehrenpreise und Auszeichnungen
Im feierlichen Rahmen wurden zahlreiche Betriebe für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Die Ehrenpreise gingen an namhafte Weingüter wie das Weingut Anita Landesvatter aus Brackenheim und die Weingärtner Cleebronn. Auch Ehrenamtliche, die sich für die Branche engagiert haben, wurden mit der goldenen Verbandsehrennadel ausgezeichnet. Prüfungsleiter Lothar Neumann lobte die allgemeine Qualitätssteigerung im Weinbau und betonte die Notwendigkeit, die positiven Aspekte der Branche zu berücksichtigen. Ministerialdirigent Konrad Rühl fasste die Lage treffend zusammen: „Zur Zeit ist es nicht unkompliziert. Man braucht einen langen Atem.“