Die Stadt Heidelberg hat ihre Vorbereitungen für das bevorstehende Winterhalbjahr in den 24 städtischen Kindertagesstätten intensiviert. Angesichts des landesweiten Fachkräftemangels ist man sich bewusst, dass gewisse Einschränkungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. „Ich kann den Eltern keine vollumfängliche Garantie geben, dass es nicht zu Problemen kommt, doch ich kann versichern, dass wir gut vorbereitet sind“, erklärte Bürgermeisterin Stefanie Jansen. Mehr als 1.600 Kinder werden derzeit in den städtischen Kitas betreut, was bedeutet, dass zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden, um personelle Engpässe durch Krankheiten, Urlaub oder andere Gründe bestmöglich abzufangen.
Um die Herausforderungen anzugehen, hat die Stadt Notfallpläne für jede einzelne Kita erarbeitet. Dabei ist es den Verantwortlichen besonders wichtig, die Eltern transparent über mögliche Maßnahmen wie Gruppenzusammenlegungen oder reduzierte Betreuungsangebote zu informieren. „Wir möchten die Eltern in diese Prozesse einbeziehen und ihnen Unterstützung anbieten, vor allem in Krisenzeiten“, betonte Jansen. Aktuell wird in den Einrichtungen eine Bedarfserhebung durchgeführt, um besser verstehen zu können, welcher individuelle Betreuungsumfang notwendig ist. Der Ansatz soll sicherstellen, dass nicht jeder Haushalt die gleiche Unterstützung benötigt.
Zusätzlich werden die Kitateams nun durch 28 Hilfskräfte unterstützt, die das Fachpersonal entlasten und während der Kernbetreuungszeiten einspringen können. Diese Helfer ermöglichen zudem eine umfassende Betreuung über die regulären Öffnungszeiten hinaus. Dies stellt sicher, dass das lange Betreuungsangebot von zehn Stunden täglich mit Randzeiten am Morgen und Abend aufrechterhalten bleibt.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der neuen Maßnahmen ist die Verbesserung der Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für das Kita-Personal. Diese Initiative soll nicht nur die Attraktivität der Arbeitsplätze in der frühkindlichen Bildung erhöhen, sondern auch dazu beitragen, den Standort Heidelberg zu stärken. Im aktuellen Kindergartenjahr befinden sich insgesamt 47 Personen in der Ausbildung in den städtischen Kitas. Außerdem hat die Stadt Partnerschaften mit verschiedenen Fachschulen wie der F+U in Heidelberg geschlossen, um die Ausbildung attraktiver zu gestalten.
Eine neue Dimension der Unterstützung wird ab Dezember durch die Psychologische Beratungsstelle des Caritasverbands Heidelberg eingeführt. Dieses Angebot umfasst Coaching und Beratung, insbesondere für Fachkräfte, die mit Kindern mit herausforderndem Verhalten arbeiten. Suchten die Verantwortlichen bisher verstärkt nach Lösungen für die Personalengpässe, ist nun auch die fachliche Unterstützung des bestehenden Personals im Fokus.
Die Stadt Heidelberg hat auch die Akquise ausländischer Fachkräfte im Blick. So wird bereits ausgebildeten pädagogischen Fachkräften aus Ländern wie der Ukraine Unterstützung angeboten, um ihre Abschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen. Darüber hinaus laufen derzeit Bewerbungsgespräche mit Fachkräften aus Kolumbien im Rahmen eines Pilotprojekts mit der Agentur für Arbeit, die ab Herbst 2025 in Heidelberg tätig sein sollen, vorausgesetzt sie haben ein entsprechendes Sprachtraining absolviert.
„Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen“, appelliert Jansen. Die Bedürfnisse der Eltern an verlässliche Öffnungszeiten und einer hochwertigen Bildung müssen mit der Realität der Fachkräfteausbildung und der Zunahme ungeplanter Ausfälle in Einklang gebracht werden. Nur mit einem koordinierenden Ansatz zwischen Trägern, Kita-Teams und Eltern wird es gelingen, den Kindern in Heidelberg die bestmögliche Betreuung zu bieten.
Für weitere Informationen und Details zu den Maßnahmen der Stadt und den öffentlichen Einrichtungen in Heidelberg, sehen Sie den Bericht auf www.heidelberg.de.
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