Die Aufregung im Bodenseeraum ist greifbar! Am Dienstag steht die mit Spannung erwartete Präsidentschaftswahl in den USA an, und die Menschen hier sind ganz Ohr. Ob Kamala Harris oder Donald Trump das Rennen macht, interessiert nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Bürger in Oberschwaben und im Allgäu. Marco Bitschnau, Soziologe an der Universität Konstanz, hat die Wahl fest im Blick und bringt eine spannende Perspektive ein.
Bitschnau, der zwischen 2021 und 2022 in den USA lebte, versteht die kritischen Stimmen aus Deutschland gegenüber Trump. Während viele hierzulande über den Republikaner den Kopf schütteln, sieht er, dass viele Amerikaner Trump als authentisch empfinden. Es ist ein faszinierendes Bild: Während in Deutschland die Vorurteile über Lügen und Skandale dominieren, hat sich die Wahrnehmung in den USA gewandelt. Elon Musk, ein prominenter Unternehmer, ist nur ein Beispiel dafür, wie Trump in den USA akzeptiert wird. „Man ist ihn gewohnt“, sagt Bitschnau.
Partnerschaft im Zeichen der Wahl
Karin Seckinger, zweite Vorsitzende des Peoria Clubs in Friedrichshafen, ist ebenfalls betroffen. Peoria, die Partnerstadt von Friedrichshafen, liegt im US-Bundesstaat Illinois. Sie hat viele Freunde dort und verfolgt die Wahl mit großem Interesse. Doch das Thema Politik ist heikel; der alte Spruch „Don’t talk about sex, politics and religion“ gilt auch hier. Die Wahl könnte die Gesellschaft in den USA und in Peoria spalten, und Seckinger spürt diese Spannungen in ihren Gesprächen mit Freunden.
Besonders besorgt ist sie über die möglichen Auswirkungen auf die Städtepartnerschaft. Sollte Trump gewinnen, befürchtet sie, dass Eltern zögern könnten, ihre Kinder zum Schüleraustausch zu schicken. In zwei Jahren steht das 50-jährige Jubiläum der Partnerschaft an, und Seckinger hofft, dass die Wahl nicht zu Spannungen führt. „Sicher nicht Trump!“ antwortet sie auf die Frage, wer gewinnen soll. Die Nervosität wächst, und die Augen sind auf die USA gerichtet!