In Friedrichshafen kämpfen viele Prostituierte und Sexarbeiterinnen mit gravierenden Herausforderungen: Von 134 registrierten Personen in der Stadt bis zu 80 in Ravensburg sind viele von ihnen nicht krankenversichert. Diese prekäre Lage wird verschärft durch Sprachbarrieren, unklare Aufenthaltsstatus und Schulden, wie schwaebische.de berichtet. Die gesundheitlichen Folgen sind enorm, da diese Personen nur im Notfall einen Arzt aufsuchen, was bedeutet, dass viele grundlegende Gesundheitsfragen, wie Schwangerschaften oder chronische Erkrankungen, unbehandelt bleiben.
Das Projekt Selma: Unterstützung leicht gemacht
Um diesen Menschen Hilfe zu bieten, wurde das Projekt „Selma“ ins Leben gerufen. In Kooperation zwischen der Werkstatt-Parität und dem MISA-Team soll über drei Jahre hinweg die Lebenssituation von Prostituierten verbessert werden. Ziel ist es, diese Frauen für die Wichtigkeit einer Krankenversicherung zu sensibilisieren und ihnen niederschwellige Beratungen anzubieten. Bislang konnten bereits 145 Personen in der Region erreicht werden, wobei 99 an andere Hilfestellen vermittelt wurden, berichtet Florian Nägele, Teamleiter der Beratungsstelle Misa-Arkade.
Ein weiteres Anliegen ist das Präventionsprojekt „Die Loverboy-Masche – Sag Nein, wenn aus Liebe Prostitution wird!“, das an Schulen durchgeführt wird. Hier wird den Schülerinnen und Schülern erklärt, wie charmante Täter Minderjährige in die Prostitution hineinzuziehen versuchen. Es werden Methoden zur Identifizierung und Abwehr potenzieller Übergriffe gelehrt, was als wichtige Schutzmaßnahme gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution gilt, wie misa-arkade-ev.de feststellt.
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