FriedrichshafenLindau (Bodensee)

Bodensee-Fähre Euregia stellt Betrieb ein: Was bedeutet das für Pendler?

Die Bodensee-Fähre „Euregia“ stellt am 16. November 2024 ihre Dienste nach fast 28 Jahren ein, da hohe Instandhaltungskosten und sinkende Nachfrage den Betrieb unrentabel machen – ein herber Verlust für die Verbindung zwischen Friedrichshafen und Romanshorn!

Im Bodensee stehen Veränderungen bevor, die die Fährverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz betreffen. Die Motorfähre „Euregia“, die seit Juli 1996 die Strecke zwischen Friedrichshafen und Romanshorn bedient, wird am Samstag, den 16. November, außer Dienst gestellt. Dies wurde von den beiden Fährbetrieben, der Deutschen Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) und der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG (SBS), in einer offiziellen Pressemitteilung bekannt gegeben.

Unmittelbarer Grund für die Stilllegung sind die hohen Investitionen, die für eine Aufrechterhaltung des Betriebs nötig wären. Die beiden Geschäftsführer, Frank Weber und Benno Gmür, betonen, dass der Betrieb der „Euregia“ wirtschaftlich nicht mehr tragbar sei, insbesondere aufgrund geringerer Fahrgastzahlen in den Wintermonaten. „Besonders in den Randzeiten fährt die Fähre häufig nahezu leer“, erklärt Weber.

Änderungen im Fahrplan

Ab dem 16. November wird ein Zweistundentakt für die verbleibenden Fähren gelten, der bis zum 15. März 2025 angedauert wird. In zuvor wartungsbedingten Stillständen senkten technische Probleme an der Fähre den Takt bereits in den Vorjahren auf zwei Stunden, was nun als fester Fahrplan umgesetzt wird.

Kurze Werbeeinblendung

Für Fußgänger und Fahrradfahrer bleibt jedoch der gewohnte Stundentakt dank eines Ersatzschiffes weiterhin bestehen, sodass die Verbindung nicht beeinträchtigt wird. Diese Anpassungsmaßnahmen sind notwendig, da die Motorfähren „Friedrichshafen“ und „Romanshorn“ während des Winters zur Wartung müssen.

Rückgang der Transportnachfrage

Ein weiterer Aspekt, der zur Deaktivierung der „Euregia“ beiträgt, ist der Rückgang an Lastwagen-Transporten. Früher waren die Fähren stark frequentiert, um der Nachfragesteigerung gerecht zu werden. Mit der Aufhebung der 28-Tonnen-Gewichtsgrenze in der Schweiz ging diese Nachfrage jedoch zurück. Zudem begünstigte der Ausbau der Autobahnverbindungen den motorisierten Verkehr, wodurch weniger Transportfahrzeuge auf die Fähre angewiesen waren.

Gmür unterstreicht, dass die Rentabilität noch weiter sinkt, da die „Euregia“ einen höheren Dieselkraftstoffverbrauch aufweist als die neuen, kleineren Fähren. Auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen hat sich verschlechtert, was die Zuverlässigkeit des Schiffs beeinträchtigt. Die Kosten für eine umfassende Sanierung würden laut Gmür über 2,5 Millionen Franken betragen, was die Eigenbetriebe vor weitere Herausforderungen stellt.

Daneben wird geprüft, ob die „Euregia“ nach der Erfüllung bestehender Charterverträge 2025 in einer anderen Form weiterverwendet werden oder ob sie endgültig zurückgebaut wird. Hierzu arbeiten der Kanton Thurgau und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg an einer Studie, die Empfehlungen für zukünftige Fährverbindungen liefern soll.

Ein Lichtblick gibt es jedoch: Das Partyboot „King Karla“, das ebenfalls auf der „Euregia“ verkehrt, wird bis mindestens 2025 im Einsatz bleiben, wie Andreas Karlinger, ein Verantwortlicher in der Unternehmensführung, bestätigt. Dies könnte eine interessante Möglichkeit für die Nutzung des Schiffs darstellen, auch nachdem der Fährbetrieb eingestellt wurde.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"