In Köngen sorgte eine überraschende Gemeinderatssitzung für Aufregung, als das Gremium in einem heiklen Streit über die Umwandlung von drei Wohnungen in Ferienwohnungen eine fast einstimmige Enthaltung beschloss. Lediglich Bürgermeister Ronald Scholz stimmte für das Vorhaben, während die Mehrheit der anwesenden Räte, genau neun von zehn, sich der Stimme enthielt. Dies geschah trotz der Erfüllung der notwendigen baurechtlichen Vorgaben durch den Eigentümer. Laut den Berichten der Esslinger Zeitung waren die Bedenken vor allem die Zweckentfremdung von dringend benötigtem Wohnraum und eine unzureichende Stellplatzsituation, die die Räte erneut anführten.
Die Diskussion über Ferienwohnungen ist jedoch nicht nur in Köngen von Bedeutung. In Barcelona beispielsweise hat die Stadtverwaltung beschlossen, alle Ferienwohnungen abzu-schaffen. Der Grund hierfür ist der Über-Tourismus, verursacht durch Plattformen wie Airbnb, der das öffentliche Leben und die Wohnverhältnisse in der Stadt erheblich beeinträchtigt hat, wie der Spiegel berichtete. Die spanische Metropole sieht sich gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Balance zwischen Tourismus und Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung wiederherzustellen.
Die Entwicklungen machen deutlich, wie der Druck des Tourismus in vielen Städten zu einer Neubewertung der Nutzung von Wohnraum führt. Während Köngens Bürgermeister darauf besteht, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zu handeln, zeigen die Maßnahmen in Barcelona, dass Städte zunehmend nach Wegen suchen müssen, um das Gleichgewicht zwischen Tourismus und den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung zu wahren.
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