In Borschemich, einem kleinen, alten Dorf, das bald dem Braunkohletagebau Garzweiler II zum Opfer fallen soll, wird die Uraufführung des Theaterstücks „Die Grube“ gefeiert, das auf dem von Ingrid Bachér verfassten Roman basiert. Es handelt sich hierbei um eine bewegende Erzählung über das Schicksal von Menschen, die ihre Heimat verloren haben, und die verheerenden Auswirkungen, die die Aktivitäten von Konzernen auf lokale Gemeinschaften haben können.
Die Geschichte handelt von Simon und seiner Familie, die versuchen, sich mit der Zerstörung ihres Familienhofs auseinanderzusetzen. Sie reflektiert über die Machtkonstellationen zwischen der profitgetriebenen Industrie und den betroffenen Menschen, die sich oft machtlos fühlen. Ingrid Bachér, die über zwei Jahrzehnte an diesem Roman arbeitete, beleuchtet damit aktuelle und brisante Themen, die in den letzten Jahren, besonders durch die Protestszenen in Lützerath 2023, immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind.
Details zur Bühnenfassung
Die Bühnenadaption wurde von Ingrid Bachér und Mirjam Neidhart gemeinsam entwickelt. Neidhart übernahm die Regie, während Marion Eisele für das Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich zeichnete. Die musikalische Untermalung stammt von Oliver Krämer, und die Dramaturgie wird von Anna Gubiani geleitet.
Das Ensemble besteht aus talentierten Schauspielern: Kristin Göpfert spielt die Rolle der Lale, während Lara Haucke als Magda und weitere Rollen zu sehen ist. Sabine Christiane Dotzer übernimmt die Rollen von Kerstin, Else und Barbara, während Florian Stamm in die Rolle des Simon schlüpft. Auch Martin Theuer, Christian A. Koch und Kim Patrick Biele tragen zur Aufführung bei und vervollständigen so das herausragende Ensemble.
Kommende Aufführungen
Die Zuschauer in Esslingen haben die Möglichkeit, die spannende Inszenierung zu erleben. Die nächsten Vorstellungen finden am 12. Oktober sowie am 9., 20. und 22. November, gefolgt von weiteren Terminen am 17. und 19. Dezember und schließlich am 7. Februar statt. Alle Aufführungen beginnen um 19:30 Uhr.
In einer Zeit, in der der Umgang mit den Dörfern im Braunkohletagebau-Revier zunehmend hinterfragt wird, spricht „Die Grube“ nicht nur über individuelle Schicksale, sondern wirft Fragen zu unserer Lebensweise und den Konsequenzen unseres wirtschaftlichen Handelns auf. Die Inszenierung gibt den Betroffenen eine Stimme und lädt das Publikum ein, über die tiefgreifenden sozialpsychologischen und politischen Dimensionen der Thematik nachzudenken. Diese Aufführung verspricht nicht nur Unterhaltung, sondern auch einen wichtigen Diskurs über unsere Werte und Prioritäten in der heutigen Gesellschaft.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf theaterkompass.de.