Ein bewegendes Gedenken steht bevor: In Calw werden bald zwei neue Stolpersteine verlegt – ein kraftvolles Zeichen für die Rückgabe der Würde an die Opfer des Nationalsozialismus! Diese kleinen, aber bedeutsamen Gedenktafeln erinnern an die Schicksale von Menschen, die in Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden und deren Namen in Vergessenheit geraten sind.
Initiator des Projekts ist der Künstler Gunter Demnig, der 1992 mit der Verlegung der ersten Stolpersteine begann. Diese quadratischen Tafeln aus Messing, die mit Hammer und Schlagbuchstaben beschriftet sind, stehen für die Erinnerung an die Verfolgten, Ermordeten und Vertriebenen des NS-Regimes. In Calw gibt es bislang noch keinen Stolperstein – das soll sich nun ändern! Im Mai 2023 wurde bereits der 100.000. Stolperstein in Nürnberg verlegt – ein beeindruckender Meilenstein!
Ein starkes Zeichen gegen das Vergessen
Die neuen Stolpersteine in Calw sollen das Leben und Schicksal von Rosa Creuzberger und Hermann Schürle würdigen. Rosa, geboren 1889, war die Frau eines Gastwirts und fiel 1943 den rassistischen Verfolgungen zum Opfer. Nach ihrer Verhaftung durch die Gestapo wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Hermann Schürle, ein psychisch kranker Mann, wurde 1940 im Rahmen der grausamen „Euthanasie“-Morde in Grafeneck ermordet. Sein Schicksal repräsentiert die Tragödie von 29 weiteren Menschen aus Calw, die ebenfalls Opfer dieser Verbrechen wurden.
Das Bündnis „Calw bleibt bunt“ hat die Verlegung der Stolpersteine initiiert, ein Schritt, den die Stadt Calw mit offenen Armen begrüßt. Oberbürgermeister Florian Kling betont die Bedeutung dieses Projekts für die Aufarbeitung der Geschichte und die Förderung von Toleranz und Menschlichkeit. Die Stolpersteine sind mehr als nur Gedenktafeln – sie sind ein eindringlicher Aufruf, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und gegen das Vergessen zu kämpfen!