Schockierende Finanzlage beim Medizin-Campus Bodensee (MCB)! Dringend benötigt die Klinikgruppe in den Jahren 2024 und 2025 unfassbare 52,3 Millionen Euro an Zuschüssen von der Stadt und der Zeppelin-Stiftung. Allein in diesem Jahr wird der Verlust der Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang mit fast 25 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ein finanzieller Albtraum, verursacht unter anderem durch eine noch laufende Compliance-Untersuchung, die nach dem tragischen Freitod einer Oberärztin angestoßen wurde. Diese hatte zuvor intern auf gravierende Missstände hingewiesen.
Der Gemeinderat von Friedrichshafen hat zwar für 2024 einen weiteren Zuschuss von 6,3 Millionen Euro abgesegnet und die „liquiditätssichernden Finanzierungsmaßnahmen“ von 12 auf 18 Millionen Euro erhöht, doch Bürgermeister Andreas Brand warnt: Die Stadt kann nicht ewig für die Verluste des MCB aufkommen. Während ein Sanierungsplan in Arbeit ist, drängt Brand auf Hilfe aus dem Bodenseekreis. „Wir bitten den Bodenseekreis, in informelle Gespräche einzutreten“, forderte er. Die Unsicherheit über die Zukunft des MCB bleibt also bestehen.
Lob für die Mitarbeiter amidst Chaos
Für die CDU steht fest, dass man „auch in schwierigen Zeiten uneingeschränkt hinter dem MCB“ steht, ein wichtiges Bekenntnis angesichts der schwierigen Umstände durch Corona, Cyberangriffe und schreckliche interne Krisen. Dagmar Hoehne von den Freien Wählern/FDP bemerkt, dass trotz der Herausforderungen die medizinische Qualität nicht gelitten hat. Es wird ein Gutschein für Solidarität eingefordert, um die Gesundheitsversorgung im Bodenseekreis zu sichern.
Doch nicht alle Stimmen sind wohlwollend: Ralf Döschl von der AfD erntet Unmut, als er die Entlassung eines Chefarztes kritisiert, während OB Brand vehement widerspricht. Inmitten all dieser Turbulenzen bedankt sich MCB-Geschäftsführerin Anthea Mayer bei den Mitarbeitern, doch sie scheut sich nicht, „die Presse“ für ihre Berichterstattung zu tadeln. Die Kontroversen beim MCB sind noch lange nicht ausgestanden!