In Überlingen am Bodensee findet vom 11. bis 13. Oktober eine besondere Ausstellung statt, die die Kunstfertigkeit und die bewegenden Geschichten der Bosna-Quilt-Werkstatt präsentiert. Die Ateliergemeinschaft, die seit 30 Jahren besteht, wird ihre farbenfrohen Decken in der Auferstehungskirche ausstellen. Die Besucher können nicht nur die beeindruckenden Arbeiten bewundern, sondern auch einen Einblick in die tragischen Hintergründe bekommen, die zu diesen Textilien führten.
Die Bosna-Quilt-Werkstatt hat ihren Ursprung im Jahr 1993 im Flüchtlingsheim Galina in Vorarlberg, wo viele Frauen während des Bosnienkriegs Zuflucht suchten. Eine Gruppe engagierter Künstlerinnen, angeführt von der Psychologin Lucia Lienhard-Giesinger, bot den Flüchtlingsfrauen die Möglichkeit, künstlerisch tätig zu werden. Diese Initiative, die ursprünglich für eine kurzfristige Zusammenarbeit gedacht war, entwickelte sich schnell zu einer nachhaltigen Werkstatt. Safira Hošo, eine der Flüchtlingsfrauen, die das Nähen erlernte, übernahm später die Leitung der Werkstatt in Goražde, Bosnien. Sie setzt das Handwerk mit Hingabe fort und leitet die anderen Frauen an. Diese Quilts, die am Bodensee entworfene und an der Drina in Bosnien genäht werden, sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Ausdruck der Überwindung von Schmerz und Hoffnung.
Eröffnung und Programm
Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, den 11. Oktober, statt, wobei die Ausstellung zwischen 15 und 19 Uhr geöffnet sein wird. Um 19 Uhr erfolgt die offizielle Eröffnung, die mit einem besonderen Rahmenprogramm verbunden ist. Am Samstag, den 12. Oktober, kann das Publikum von 11 bis 17 Uhr vorbeischauen, wobei um 17 Uhr der Autor und Journalist Oswald Burger lesen wird. Er bringt seine Erfahrungen von den Fluchtrouten mit, was die Verbindung zwischen Kunst und realer Notwendigkeit verdeutlichen soll. Anschließend wird es ein Konzert geben, das die Veranstaltung musikalisch abrundet.
Am Sonntag, den 13. Oktober, haben die Besucher die Möglichkeit, von 11.30 bis 17 Uhr die Ausstellung zu besuchen, wobei der Gottesdienst bereits um 10.30 Uhr beginnt. Die Veranstaltung soll nicht nur die Kunst des Quiltens feiern, sondern auch ein Bewusstsein für die Schicksale von geflüchteten Menschen schaffen. Unabhängig von den Verkaufszahlen erhalten die Frauen, die an den Quilts mitarbeiten, eine faire Bezahlung, was die soziale Verantwortung der Werkstatt unterstreicht.
Diese Ausstellung ist somit ein faszinierendes Beispiel für die kraftvolle Verbindung von Kunst, Gemeinschaft und Überwindung von schwierigen Lebensumständen. Mehr Details zu dieser bedeutsamen Veranstaltung lassen sich in einem Artikel von www.suedkurier.de finden.
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