Chaos im Alfons-Auer-Haus in Biberach! Bei einer Gruppenleiterschulung für rund 30 Jugendliche kam es zu einem erschreckenden Vorfall: Nico, ein Außenseiter, zog während des Morgenimpulses ein Messer und verletzte dabei den Seminarleiter sowie mehrere Teilnehmer. Inmitten von Schock und Panik flüchtete er mit seiner Freundin Jana ins Untergeschoss. Die Szene war geprägt von Schreien, blutenden Verletzten und einem völligen Durcheinander.
Die Notfallseelsorge des Landkreises Biberach hatte dieses Szenario inszeniert, um die Einsatzkräfte auf solche seltenen, aber realistischen Bedrohungen vorzubereiten. Thomas Lerner, ein Mitglied des Leitungsteams, erklärte, dass solche Übungsszenarien in den letzten fünf Jahren nur ein- bis zweimal im Landkreis stattfanden. Nach dem Messerangriff riegelte die Polizei das Gebäude ab und begab sich in Formation hinein, während die Jugendlichen in Panik umherirrten und den Notruf wählten.
Intensive Übung für Notfallseelsorger
Insgesamt 40 Notfallseelsorger aus Biberach, Ulm und Heidenheim waren vor Ort, um den verletzten Jugendlichen zu helfen. Während sich die Polizei um die Sicherheit kümmerte, wurden die Betroffenen in den Innenhof gebracht, wo der DRK-Rettungsdienst auf sie wartete. Die Notfallseelsorger kümmerten sich um die emotionalen Wunden der Jugendlichen, die oft verstört und weinend waren. „Hier geht es jetzt um die Versorgung der seelischen Wunden“, erklärte Olja Ilic von der Notfallseelsorge.
Die Übung nahm eine dramatische Wendung, als die Polizei schließlich die Leichen von Nico und Jana fand – ein geplanter Suizid, der die gesamte Situation in ein noch düstereres Licht rückte. Notfallseelsorgerin Katja Simmendinger musste den Angehörigen die schreckliche Nachricht überbringen. Trotz des Chaos und der emotionalen Belastung war die Übung für die Notfallseelsorger eine wertvolle Erfahrung, um sich auf echte Notfälle besser vorzubereiten.
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